Outsourcing-Markt sucht nach flexibleren Lösungen
On-Demand-Lösungen und Business Process Outsourcing werden auf dem heiß umkämpften deutschen Outsourcing-Markt in den kommenden Jahren den Ton angeben.
On-Demand-Lösungen und Business Process Outsourcing (BPO) werden auf dem heiß umkämpften deutschen Outsourcing-Markt in den kommenden Jahren den Ton angeben. Davon ist zumindest IBM als einer der führenden Service-Provider überzeugt. Doch während die Entwicklung der On-Demand-Strukturen in Deutschland schon recht weit gediehen ist, steckt Business Process Outsourcing noch in den Kinderschuhen.
BPO ist Outsourcing total. Verwaltungsprozesse werden dabei vollständig an einen Dienstleister ausgelagert. Dabei kann das Modell, das ein Provider dabei zusammen mit einem Kunden entwickelt, später auch Dritten angeboten werden. Das Ergebnis ist ein vernetzte Ökonomie. Experten schätzen das Einsparpotential für die deutsche Wirtschaft durch BPO auf jährlich rund 30 Milliarden Euro.
In den angelsächsischen Ländern wird BPO bereits seit einigen Jahren praktiziert, in Deutschland kommen die Unternehmer gerade auf den Geschmack. “Wir hinken in diesem Bereich stark hinter Ländern wie England hinterher, hier macht sich sicher auch die stark mittelständische Prägung in Deutschland bemerkbar”, sagte Gerald Münzl, der den Bereich Marketing Strategic Outsourcing bei IBM leitet, im Gespräch mit silicon.de. Business Process Outsourcing ist nach seinen Worten der Wachstumsmarkt der kommenden Jahre. Prominentes Beispiel sei zum Beispiel der Deal zwischen Big Blue und der Dresdner Bank.
Gleichzeitig steigt bei den Kunden vor allem die Nachfrage nach variablen Preismodellen. Immer mehr Outsourcing-Verträge, die bei Big Blue unterschrieben werden, basieren deshalb auf On-Demand-Lösungen. “Das funktioniert wie bei einer Telefonrechnung, der Kunde zahlt nur noch das, was er wirklich braucht”, so Münzl. IBM arbeitet derzeit am Aufbau der benötigten Infrastruktur. Quer durch Europa entstehen Rechenzentren, die nur für On-Demand-Kunden zur Verfügung stehen und untereinander vernetzt sind. Braucht ein Berliner Unternehmen beispielsweise für ein Großprojekt zusätzliche Rechenkapazität, kann diese auch aus dem Rechenzentrum in Süditalien geliefert werden.
Erst vor wenigen Tagen hatte IBM das europaweit erste ‘Deep Computing on Demand Center’ im französischen Montpellier eröffnet. Dennoch sind erst Teile der europaweit benötigten Infrastruktur implementiert, Ende des Jahres soll aber nach Münzls Worten die Grundstruktur stehen. Er erwartet, dass sich die On-Demand-Bewegung in Deutschland gegen Ende dieses und vor allem im kommenden Jahr voll entfalten wird.