Erfurter Chiphersteller könnte Münchner Infineon-Werk kaufen
Infineon hatte angekündigt, die Fabrik zu schließen – 800 Arbeitsplätze sind in Gefahr – eine mögliche Übernahme durch X-Fab stieß in der Branche auf ein geteiltes Echo.
Infineon könnte die Chipfabrik in München-Perlach an den Erfurter Chipproduzenten X-Fab verkaufen. Das meldete die Financial Times Deutschland. Infineon produziert in München auf als veraltet geltenden Anlagen Chips für die Automobil- und TK-Industrie. Der Hersteller hatte angekündigt, die Fabrik zu schließen – 800 Arbeitsplätze sind in Gefahr.
Die mögliche Übernahme durch X-Fab stieß in der Branche auf ein geteiltes Echo. Sowohl das Münchner als auch das Erfurter Werk produzierten in kleinen Serien, hieß es von den Befürwortern. Auch der Kundenkreis stimme überein.
Kritiker meinten dagegen, X-Fab könne sich übernehmen. Das Geschäft des 1992 gegründeten Erfurter Herstellers würde sich mit dem Kauf des Münchner Werkes etwa verdoppeln. X-Fab beschäftigt international derzeit etwa 1000 Mitarbeiter und setzte im Jahr 2004 zirka 142 Millionen Euro um. Zuletzt machte das Unternehmen Schlagzeilen, als es im März 2004 den geplanten Börsengang absagte.
Derweil kündigte die IG Metall an, um die Infineon-Arbeitsplätze kämpfen zu wollen. “Wir bereiten uns auf einen Arbeitskampf vor”, sagte Michael Leppek, bei der IG Metall München für die ITK-Industrie verantwortlich, dem Handelsblatt. München-Perlach sei wahrscheinlich erst der Anfang, dann könnte es das Regensburger Infineon-Werk treffen, so der Gewerkschafter.