Trotz Unregelmäßigkeiten: Microsoft Office wird Standard
Microsofts Office-Standard ist nun ein ISO-Standard. Office Open XML (OOXML) steht damit in einer Reihe mit Spezifikationen wie HTTP, PDF oder auch dem konkurrierenden ODF. Allerdings dürfen in den nächsten beiden Monaten aus den nationalen Gremien heraus keine formalen Einwände bei ISO/IEC eingereicht werden.
Das aus der International Standardization Organization (ISO) und der International Electrotechnical Commission (IEC) zusammengesetzte Gremium hat nach einer 14-monatigen Prüfung den Ecma-Vorschlag – den so genannten ‘Draft International Standard (DIS) 29500’ – als Office Open XML (Open XML) bestätigt. Das teilte der Redmonder Softwarekonzern heute morgen mit.
Erst im Anschluss an die Meldung von Microsoft kam auch die offizielle Bestätigung der ISO. Das Datei-Format Office Open XML habe die nötige Zahl von Stimmen erreicht, um von ISO/IEC zum Standard anerkannt zu werden. Voraussetzung istallerdings, so die ISO – dass in den nächsten beiden Monaten aus den nationalen Gremien heraus keine formalen Einwände bei ISO/IEC eingereicht werden. Erst dann kann sich die Technologie, die seit Jahren als de-facto-Standard in Unternehmen und Amtsstuben verwendet wird, auch seiner offiziellen Weihen rühmen.
Seit dem ‘Ballot Resolution Meeting’ Ende Februar sind laut ISO so viele kritische Knackpunkte gelöst worden, dass genügend nationale Gremien ihre Gegenstimmen zurückzogen und in ein positives Votum umwandelten. Insgesamt sei der Standardisierungsprozess für 104 Mitgliedsnationen offen gewesen, von denen 86 Prozent für OOXML gestimmt hätten.
“Mit 86 Prozent der Stimmen aus den nationalen Gremien gibt es überwältigen Unterstützung für Open XML”, so Tom Robertson, General Manager für Interoperabilität und Standards bei Microsoft. “Die Eingaben von Experten, Anwendern und Regierungen aus aller Welt hat die Open XML-Spezifikation deutlich verbessern können”, erklärt Robertson weiter.