Spartenverkauf – Infineon macht sich Luft
Der Chip-Hersteller Infineon hat sein Segment Wireline Communications an den US-Investor Golden State Capital verkauft. Der Deal spült einen dreistelligen Millionenbetrag in die Kassen des Unternehmens und hilft ihm im Kampf gegen die drückende Schuldenlast.
Der Kaufpreis liegt laut Infineon bei 250 Millionen Euro, bereits im Herbst 2009 soll die Transaktion abgeschlossen sein. Sie soll zu einer “deutlichen Verbesserung der Finanzsituation” führen. Der Bereich Wireline Communications (WKC) stellt in erster Linie Produkte für ISDN- und DSL-Telefonie her.
Mit dem Spartenverkauf hat sich Infineon damit offenbar zunächst aus den ärgsten Finanznöten befreit. Nun verfügt der Konzern noch über vier Sparten: Automotive (ATV), Industrial & Multimarket (IMM), Chipcard & Security (CCS) und Wireless Solutions (WLS). Erst im Juli 2008 hatte sich Infineon die neue Spartenstruktur mit fünf Bereichen verordnet. Unternehmenschef Peter Bauer hatte seinerzeit eine bessere Kundenausrichtung und Kosteneinsparungen als Grund für die Neustrukturierung genannt.
Infineon hatte sich in den vergangenen Wochen um staatliche Hilfen bemüht. Hauptgrund für den Kapitalbedarf ist die problematische Refinanzierung des Unternehmens. Im Sommer 2010 werden für die Tilgung zweiter älterer Anleihen etwa 600 Millionen Euro benötigt. Im September 2009 laufen bereits Kreditlinien über 300 Millionen Euro aus.