Intel rutscht mit glänzenden Zahlen ins Minus
Eigentlich läuft es gut für Intel: Die aktuellen Zahlen des weltgrößten Chipherstellers sind gut, sogar besser als Analysten erwartet hatte. Nicht zuletzt bei der Konkurrenz weckt das Hoffnungen auf bessere Zeiten. Allerdings gibt es einen dicken Wermutstropfen: Die Rekordstrafe der EU-Kommission verhagelt die Bilanz.
Unter dem Strich stand bei Intel im Ende Juni abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal ein Minus von 398 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte Intel noch 1,6 Milliarden Dollar Gewinn gemacht. Grund: Den Konzern belastet nun die EU-Wettbewerbsstrafe mit umgerechnet mehr als 1,4 Milliarden Dollar. Ohne diesen Effekt hätte Intel einen Überschuss von einer Milliarden Dollar erzielt.
Das erklärt die positive Einschätzung von Unternehmenschef Paul Otellini. “Das Ergebnis spiegelt die sich verbessernden Bedingungen auf dem PC-Markt wider.” Intel gilt als wichtiger Indikator für die Technologiebranche und wegen des wachsenden Einsatzes von Chips in fast allen Bereichen auch für die Wirtschaft insgesamt. Weiteren Aufschluss erwarten sich Experten von den Schwergewichten IBM und Google, die an diesem Donnerstag ihre Ergebnisse präsentieren.
Die EU hatte Intel Mitte Mai wegen illegaler Zahlungen und Rabatte in der Computerbranche mit einer Rekordbuße bestraft. Intel habe seinen viel kleineren Rivalen AMD auf unerlaubte Weise ausbremsen wollen, so die Einschätzung der Wettbewerbshüter.