Gates zelebriert Abschied als Showevent
Mit einer eindrucksvollen Show während seiner letzten Eröffnungsrede bei einer Consumer Electronics Show hat Bill Gates in Las Vegas den ersten Teil seines zum Juli geplanten Rückzuges aus der aktiven Mitarbeit bei Microsoft zelebriert.
Die Rede des Microsoft-Aufsichtsratsvorsitzenden Bill Gates war seine neunte Eröffnungs-Keynote in Folge. Ab Sommer dieses Jahres, wenn sich Gates nur noch mit seiner Stiftung beschäftigt, wird er nach eigenen Aussagen erstmalig seit seinem siebzehnten Lebensjahr keinen Vollzeitjob mehr bei Microsoft haben.
Die jährliche Veranstaltung ist für Microsoft immer eine Gelegenheit, um Visionen und Technologien vorzustellen. Diese hat Gates zusammen mit dem Entertainment-Chef Robbie Bach genutzt, um ein besonders breites Erfolgsbild von Microsoft zu zeichnen: 100 Millionen Vista-User, 17,7 Millionen Xbox-Konsolen, 10 Millionen Xbox-Live-User und 8,1 Millionen verkaufte Halo 3.
Den Reigen an Neuheiten hat Gates mit einer Kooperation mit NBC eingeleitet, bei der Microsoft der exklusive Technologie-Partner für die Online-Videos der Olympischen Spiele in Peking sein wird. Mit mehr als 3000 Stunden Live- und On-Demand-Videos habe der Zuschauer die Möglichkeit, immer seine Wunschveranstaltung zu sehen. Genau deswegen sei Internet-TV besser als die Standardangebote, sagte Gates.
Außerdem gibt es eine neue Kooperation mit Samsung. In der näheren Zukunft soll Samsung einen Adapter anbieten, durch den ein Flachbildfernseher als Media Center Extender zur Wiedergabe von auf Vista-PCs gespeicherten Multimediadateien genutzt werden kann.
Im seinem abschließenden Technologie-Ausblick entwarf Gates auf einem großen Touch-Screen nur mit den Fingern ein Snowboard, kolorierte es und versah es mit verschiedenen Bildmotiven.
Höhepunkt seiner Hightech-Vision war jedoch der ‘Mobile Navigator’. Dieser wird wie eine Kamera auf eine Person, einen Gegenstand oder eine Straße gerichtet und zeigt dabei auf dem rückwärtigen Bildschirm zugehörige Informationen über das erkannte Objekt an. Noch gibt es das nur in den Microsoft-Labors, aber schon bald soll es als Ergänzung von Kameras, Handys oder bei den ultramobilen PCs zum Einsatz kommen.