Russland steigt bei EADS ein
Nach einem Bericht der russischen Wirtschaftszeitung Wedomosti ist Russland beim Airbus-Mutterkonzern EADS eingestiegen.
Die staatliche russische Bank Vneshtorgbank (VTB) habe für rund eine Milliarde Dollar knapp fünf Prozent an dem Luftfahrt- und Rüstungsunternehmen erworben. Das Blatt beruft sich dabei auf Regierungsvertreter und der Bank nahe stehende Personen. Weder die VTB noch EADS wollten sich zu dem Bericht äußern. Von der französischen Börsenaufsichtsbehörde hieß es, ihr sei der Erwerb nicht bekannt.
Die Beteiligung werde wahrscheinlich bei der staatlichen United Aircraft Co (UAC) landen, heißt es in dem Bericht. Das Unternehmen war erst kürzlich auf Initiative von Präsident Wladimir Putin gegründet worden – die russische Regierung will darin die heimischen Hersteller der Luftfahrtbranche zusammenführen. Regierungsvertreter haben laut Zeitung bereits erklärt, sowohl UAC als auch die Regierung in Moskau sehe die Beteiligung als Möglichkeit, enger mit EADS zusammenzuarbeiten.
EADS hat bereits seine Geschäftsbeziehungen zur russischen Luftfahrtindustrie ausgebaut: russische Firmen bauen Airbus-Flugzeuge in Frachtmaschinen um. EADS hat außerdem in diesem Jahr einen zehnprozentigen Anteil an dem russischen Kampfflugzeugbauer Irkut übernommen. Überhaupt bemüht sich der Konzern um eine Expansion in Russland, wo die Europäer mit dem US-Flugzeugbauer Boeing um die Modernisierung von Aeroflot konkurrieren. Russland will die Regeln für Auslandsinvestitionen in seinem Luftfahrtsektor lockern.