Studie: IT-Chefs haben wenig zu melden

Der CIO trägt entscheidend zum Erfolg eines Unternehmens bei. Dennoch verschaffen sich weniger als die Hälfte aller Chefinformatiker auf Vorstandssitzungen mit Fachthemen Gehör. Wie das Verhältnis des IT-Chefs zur Unternehmensspitze aussieht, hat der Sicherheitsspezialist McAfee im Rahmen einer Umfrage untersucht.

Mit der Durchführung der Studie ‘The evolving relationship between the CIO and the board’ hatte McAfee das Marktforschungsinstitut EIU (Economist Intelligence Unit) beauftragt. Die Daten wurden im November 2007 unter 185 Spitzenkräften mehrerer Branchen aus Europa, Nahost und Afrika erhoben. 82 Prozent der Befragten sind auf der Vorstandsebene tätig. Bei gut einem Drittel handelt es sich um Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzende, bei 30 Prozent um IT-Leiter.

Nach Meinung von 42 Prozent der Befragten ist die Informationstechnik über ihre traditionelle Funktion als Mittel zur Kostensenkung hinaus zu einer strategisch wichtigen Ressource geworden. Da die Unternehmen heute stärker auf die Einhaltung rechtlicher Auflagen, auf nachhaltige Geschäftsführung sowie einen sorgfältigen Umgang mit Risiken achten müssen, wird die IT-Mannschaft immer öfter damit betraut, gemeinsam mit der Finanzabteilung Risiken abzuschätzen und zu quantifizieren.

Die Hauptaufgabe der Informatiker sieht jeweils ein knappes Drittel der Teilnehmer in der Sicherung der Netze und Systeme – was die Rolle des CIO als Wegbereiter der Corporate Governance unterstreicht – beziehungsweise in der Schaffung der technischen Voraussetzungen für Umsatzwachstum. Immerhin 83 Prozent gaben an, diese größere Verantwortung verschaffe dem IT-Leiter im Vorstand mehr Respekt. Ein Viertel meinte sogar, das Verhältnis zwischen CIO und Geschäftsleitung habe sich in den letzten beiden Jahren deutlich verbessert.

Den schwersten Stand haben IT-Leiter der Studie zufolge gegenüber den Finanzvorständen, deren überwältigende Mehrheit (86 Prozent) die IT lediglich als dienende Funktion bewertet. Keiner der kaufmännischen Leiter schrieb der IT-Abteilung direkte Umsatzverantwortung zu. Vielmehr erwarten 71 Prozent dieser Gruppe von den Informatikern in erster Linie System- und Netzsicherheit. Dieses überholte Rollenverständnis sei umso bedenklicher, da in rund 20 Prozent der Unternehmen ausgerechnet der CFO die Anliegen der Systemingenieure im Vorstand vertritt, hieß es.

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