Suche nach neuem Yahoo-Chef zieht sich
Für den Internet-Konzern Yahoo könnte sich die Suche nach einem neuen Chef möglicherweise noch weiter hinziehen. Einen Ersatz für den derzeitigen Chef und Firmengründer Jerry Yang werde das Unternehmen voraussichtlich nicht vor Januar oder sogar erst später ernennen können, erfuhr die Finanznachrichtenagentur Bloomberg aus gut informierten Kreisen.
Yang hatte vor drei Wochen seinen Rücktritt angekündigt. Zuletzt war nach Informationen des Wall Street Journal unter anderem der ehemalige Vodafone-Chef Arun Sarin als Nachfolger im Gespräch. Eine informelle Gruppe aus dem Verwaltungsrat sei bei Yahoo derzeit mit der Besetzung des Spitzen-Jobs beauftragt und prüfe die Referenzen einiger weniger Kandidaten, schrieb die Zeitung.
Der in Indien geborene Amerikaner Sarin soll zu den Kandidaten gehören. Er hatte im Sommer nach fünf Jahren den Chef-Posten bei Vodafone verlassen, nachdem er das Unternehmen wieder auf Kurs gebracht hatte. Ein Yahoo-Sprecher lehnte eine Stellungnahme auf Nachfrage der Zeitung ab.
Yahoo-Mitbegründer Yang war nach den geplatzten Gesprächen mit Microsoft unter heftigen Dauerbeschuss seiner Aktionäre geraten. Der Softwarekonzern hätte sich vor vielen Monaten eine Übernahme des Unternehmens weit über 40 Milliarden Dollar kosten lassen. Inzwischen war die Yahoo-Aktie dramatisch auf Talfahrt gegangen.
Vor drei Wochen gab Yang, der sich vehement gegen eine Übernahme durch Microsoft gewehrt hatte, seinen Rücktritt bekannt. Damit machte der Internet-Pionier auch wieder den Weg frei für neue Gespräche. Zuletzt bekundete Microsoft-Chef Steve Ballmer am Wochenende erneut Interesse am Suchgeschäft von Yahoo.