US-Kongress moniert Pflichtvergessenheit der Supercomputer-Initiative
Der US-Kongress bangt um die amerikanische Führerschaft im Bereich Supercomputing.
Der US-Kongress bangt um die amerikanische Führerschaft im Bereich Supercomputing. Nach der Veröffentlichung der neuen Liste der derzeit 500 schnellsten Computer, nach welcher der Earth Simulator von NEC aus Japan bereits zum zweiten Mal hintereinander an erster Stelle steht, hat der Kongress eine Anhörung organisiert.
Der Vorsitzende des Wissenschafts-Komitees des Kongresses, Sherwood Boehlert, zweifelte offensichtlich daran, dass die US National Sciences Foundation (NSF) noch das notwendige Interesse an der Forschung und Entwicklung von Supercomputern habe. Es sei Pflicht der Initiative sich darauf zu Konzentrieren, der Forschung und Entwicklung die bestmöglichen Hochleistungscomputer zur Verfügung zu stellen.
Auch in der Industrie kam vermehrt die Besorgnis auf, dass sich der aktuelle Trend immer mehr in Richtung Grid-Computing, wobei eine Vielzahl von Rechnern zusammengeschaltet werden, bewege – dieser Weg sei zweifelhaft hieß es. Für bestimmte Anwendungen würden einfach leistungsfähige alleinstehende Computer benötigt. Wenn die Wissenschaftler keinen Zugriff zu den besten Maschinen haben, werde der gegenwärtige Entwicklungs-Vorsprung der USA aufs Spiel gesetzt beklagte ein Vertreter von Ford.
Was NEC gegen die US-Rivalen vor allem öffentlich gern ins Feld führt, ist die “friedliche Ausrichtung” der Maschinen, die “ausschließlich für technische Berechnungen bei Wettervorhersagen, Sturmwarnungen und im Konstruktionsbereich für Flugzeuge und Gebäude” eingesetzt werde, wie sich Marketing-Manager Jörg Stadler vor kurzem ausdrückte. IBM oder Cray hingegen bauten die Rechenmonster für militärische Zwecke.