Deutsche Unternehmen trauen sich wieder Innovationen zu
Die Regentschaft der Betriebswirte und die Phase der Ausgabenkürzungen in den Firmen scheint sich dem Ende zu neigen.
Die Regentschaft der Betriebswirte und die Phase der Ausgabenkürzungen in den Firmen scheint sich dem Ende zu neigen. Die deutschen Unternehmen haben wieder Mut zu Innovationen, sagte Hans-Albert Aukes, CIO der Deutschen Telekom, auf der Pressekonferenz des VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) auf der CeBIT. In den vergangenen drei Jahren sei es darum gegangen, die Unternehmen gesund zu schrumpfen. Jetzt seien wieder die Innovateure gefragt. Allderdings könne es noch fünf bis sechs Jahre dauern, bis diese in einflussreichen Positionen sind.
Die allermeisten Deutschen seien für Innovationen aufgeschlossen, meinte Aukes. Es könnten noch mehr sein, wenn viele technische Dinge weniger komplex seien. Der Trend gehe in Richtung einer “intuitiven Nutzbarmachung”. Dinge wie das Einschalten der Rufweiterleitung mithilfe ausufernder Tastenkombinationen seien anachronistisch, so Aukes. Das werde man in Zukunft per Stimmerkennung regeln.
Auch die Politik muss in Zukunft mehr beitragen. Sie solle die Rahmenbedingungen für Innovationen sichern, forderte Jörg Thielges, Chef des IBM-Entwicklungslabors Böblingen, auf der gleichen Veranstaltung. So bräuchten zum Beispiel Unternehmen, die sich mit RFID-Technik beschäftigen, Rechtssicherheit. In Deutschland gebe es manchmal einen “einschränkenden Föderalismus”.
Hinzu kommt nach Thielges Worten, dass die Deutschen dazu neigen, Innovationen zu zerreden. Er stützt sich dabei auf eine aktuelle Telefonumfrage des VDE. Demnach halten die Deutschen die Japaner für das innovativste Volk der Welt. 40 Prozent der Befragten billigen Japan die höchste Innovationskraft zu. Die USA und Asien landeten mit 21 Prozent auf Platz zwei. Nur magere sechs Prozent glaubten, dass Deutschland der weltweite Innovationsführer ist.