Regierung richtet Krisenzentrum für IT-Angriffe ein
Mit einem ‘Nationalen Plan zum Schutz der Informationsinfrastrukturen’ hat Bundesinnenminister Otto Schily am Donnerstag die IT-Sicherheitstrategie der Bundesregierung vorgestellt.
Mit einem ‘Nationalen Plan zum Schutz der Informationsinfrastrukturen’ hat Bundesinnenminister Otto Schily am Donnerstag die IT-Sicherheitstrategie der Bundesregierung vorgestellt. Trotz sorgfältiger Prävention seien IT-Sicherheitsvorfälle nicht völlig auszuschließen, so der Minister. Für den Fall von Schwachstellen und Angriffen auf öffentliche und private Computernetze werde deshalb ein nationales Krisenreaktionszentrum eingerichtet.
Standort des Zentrums wird im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sein. Die Behörde stellte gleichzeitig ihren ersten ‘Bericht zur Lage der IT-Sicherheit’ vor – ihm zufolge hat die Gefährdung nationaler Informationsinfrastrukturen erheblich zugenommen. Dies mache die steigende Zahl von Computerviren, von Phishing- und Hacker-Angriffen sowie die Zunahme IT-basierter Wirtschaftsspionage deutlich. Im Rahmen des nationalen Plans sollen auch für die Bundesverwaltung angemessene und vergleichbare IT-Sicherheitsstandards erarbeitet und umgesetzt werden.
Der Branchenverband Bitkom hat unterdessen parallel zu der Veranstaltung in Berlin ein Positionspapier vorgelegt, das beschreibt, wie ein IT-Frühwarnsystem grundlegend aussehen könne. Hauptaufgabe und langfristiges Ziel sei es dabei, jederzeit ein umfassendes nationales Lagebild über die aktuelle Bedrohungssituation für die IT- und TK-Infrastruktur von Behörden und Unternehmen zu ermitteln. Der Bitkom befindet sich nach eigenen Angaben inzwischen in Gesprächen mit dem Bundsinnenministerium. Beraten wird unter anderem über eine Arbeitsgruppe, in der Vertreter aus Politik, Forschung und Wirtschaft das Thema weiterentwickeln.