China fürchtet Verrohung der Jugend durch Internetcafes
Weil die chinesische Regierung des Übels Ursprung in Internetcafes vermutet, will sie in diesem Jahr keine Neueröffnungen erlauben.
Das Verbot gründet sich in der Furcht vor steigender Jugendkriminalität. Die habe ihren Ursprung in den Internetcafes, und deshalb müsse hier strenger reguliert werden, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.
“Es ist verbreitet, dass Schüler von Grund- und Mittelschulen sich die komplette Nacht in Internetbars aufhalten, Zigaretten rauchen und in Online-Spiele vertieft sind”, wird Yu Wen, Abgeordneter des Volkskongresses, zitiert. Dabei ist der Zutritt Minderjährigen verboten. Wer es als Betreiber dennoch erlaubt, muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen. Jetzt müssen diejenigen Internetcafes, die bereits eine Genehmigung erhalten haben, bis 30. Juni dieses Jahres fertiggestellt sein. Derzeit gibt es laut Informationsministerium 113.000 Internetcafes und -bars in China.
Ob die Reglementierung auch etwas damit zu tun hat, dass China die Verbreitung des Internet als unliebsamen Meinungsbilder so gering wie möglich halten will, um eine bessere Kontrolle zu haben, ist nicht klar. Denkbar wäre es schon. Nur etwa zehn Prozent der chinesischen Gesamtbevölkerung nutzt aktuell das Internet, das sind 137 Millionen von insgesamt 1,3 Milliarden.