Siemens-Vorstand Feldmayer wegen Bestechungsverdacht festgenommen

Wieder Wirbel um Siemens: Erstmals hat die Staatsanwaltschaft ein aktives Vorstandsmitglied verhaftet. Zentralvorstand Johannes Feldmayer wird vorgeworfen, an der Bestechung von Arbeitnehmervertretern beteiligt gewesen zu sein.

Offenbar ist Feldmayer der nächste Verdächtige im Wirrwarr um die Arbeitnehmerorganisation AUB (Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger). Deren Vorsitzender Wilhelm Schelsky sitzt seit Februar hinter Gittern wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass Siemens mehrere Millionen an Beraterfirmen Schelskys gezahlt hat, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.

Einen Beratervertrag soll Feldmayer im Jahr 2001 als damals noch Bereichsvorstand im Gebiet Industrieautomation (A&D) unterschrieben haben, berichtet die Financial Times Deutschland. Konzernchef Klaus Kleinfeld hatte das schon vor Wochen erwähnt.

Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund sind erneut mehrere Siemens-Standorte durchsucht worden, darunter Erlangen, Nürnberg und München. Die AUB ist die Konkurrenzorganisation zur IG Metall. Seit Jahren halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach Siemens sich das Wohlwollen der AUB erkauft haben soll. Als eine der Gegenleistungen sitzt ein AUB-Mitglied gar im Aufsichtsrat des Konzerns.

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