Ex-Ebay-Chefin will Schwarzeneggers Amt
Die frühere Ebay-Chefin Meg Whitman hat sich zum Jahreswechsel komplett aus dem Wirtschaftsleben zurückgezogen und bereitet sich nun offenbar auf ein höheres politisches Amt vor. Seit einigen Wochen kursieren Gerüchte, wonach die Republikanerin 2010 mit ins Rennen um den Gouverneursposten von Kalifornien einsteigt.
Zu diesem Zeitpunkt endet die Amtszeit des derzeitigen Gouverneurs Arnold Schwarzenegger nach zwei Legislaturperioden. Eine weitere Kandidatur ist ausgeschlossen.
Zuletzt hat sich Whitman aus ihren drei Aufsichtsämtern bei Ebay, dem Konsumgüterhersteller Procter & Gamble und beim Animationsstudio Dreamworks Animation zurückgezogen. “Ihre Erfahrung und ihre Einblicke werden uns fehlen, aber Meg wird immer ein Teil der Ebay-Familie sein”, schrieb Ebay-Chef John Donahoe in einer Mitteilung.
Zwar hat die Mutter zweier Kinder bislang keine öffentlichen Ansagen zu ihren Ambitionen auf das Gouverneursamt des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaats gemacht. Ein Sprecher Whitmans nannte gegenüber dem Wall Street Journal “persönliche Gründe” für die Entscheidung der langjährigen Ebay-Chefin. Allerdings heuerte sie unlängst zwei renommierte Polit-Beratungsfirmen aus Sacramento an und lässt sich vermehrt in der kalifornischen Hauptstadt blicken. Whitman gehört seit 2007 der republikanischen Partei an.
Zu ihren politischen Strategen gehören Schwarzeneggers Ex-Berater Jeff Randle sowie der von Schwarzenegger aus dem Amt katapultierte Ex-Gouverneur Pete Wilson. Ihre Konkurrenten innerhalb der republikanischen Partei wären nach derzeitigem Stand der frühere Unternehmer Steve Poizner und der frühere Direktor des kalifornischen Finanzministeriums, Tom Campbell. Die Anwärterin der demokratischen Partei ist unter anderen die US-Senatorin Dianne Feinstein.
Das Amt des Gouverneurs gilt aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage Kaliforniens als anspruchsvoll. Der Sonnenstaat kämpft im Zuge der Immobilien- und Finanzkrise mit stark sinkenden Häuserpreisen, hoher Arbeitslosigkeit und sinkenden Einnahmen.