Metro AG macht RFID-Rückzieher
Im nordrhein-westfälischen Rheinberg ging am Samstag die erste Anti-RFID-Demonstration Deutschlands über die Bühne.
Im nordrhein-westfälischen Rheinberg ging am Samstag die erste Anti-RFID-Demonstration Deutschlands über die Bühne. Nach Angaben der Organisatoren vom Bielefelder FoeBuD (Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V.) sind etwa 50 Datenschützer vom Bahnhof zum “Future Store” gezogen. In diesem Supermarkt läuft ein RFID-Pilotprojekt der Metro AG.
Der Handelskonzern hatte im Vorfeld der Demonstration mitgeteilt, die RFID-Chips aus den Kundenkarten des Supermarktes entfernen zu wollen. “In Kürze schickt Metro den etwa 10.000 Nutzern der Payback-Kundenkarte neue Kundenkarten zu”, sagte Metro-Sprecher Albert von Truchseß der Nachrichtenagentur dpa. Metro wolle die bislang ausgestellten Kundenkarten durch Kundenkarten mit einem Barcode austauschen.
Mit dem Tausch nehme das Unternehmen “auf emotionale Bedenken Rücksicht”. Der Einsatz der RFID-Chips in den Kundenkarten sei nicht von zentraler Bedeutung. Die Chips seien lediglich zur Feststellung des Alters der Kunden eingesetzt worden, um in der Videothek des Supermarkts den Jugendschutz zu sichern. Es werde aber keine Abstriche an der Einführung von RFID-Chips auf Transportverpackungen geben, sagte von Truchseß. Ab November werde Metro in etwa 250 deutschen Märkten und zehn Lagern die RFID-Technik auf Transportverpackungen, Paletten und Containern nutzen.
“Wir freuen uns über den Erfolg”, sagte Rena Tangens vom FoeBuD gegenüber silicon.de. Der Verein sei nicht technikfeindlich. Die Vorteile der RFID lägen in der Logistik auf der Hand. “Im Verkaufsraum hat RFID aber nichts zu suchen”, so Tangens. Es gebe aus Sicht der Verbraucher keinen Grund, RFID-Chips in Kundenkarten einzusetzen.