Sun sieht schwarz für CEO Schwartz
Go Oracle, Beat IBM! Oracle darf Sun Microsystems kaufen. Die offizielle Bestätigung aus Brüssel trudelte Anfang der Woche in den Postkasten von Oracle. Vermutlich bedeutet das aber das Ende der Ära Jonathan Schwartz und für viele Mitarbeiter bei Sun die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.
Das zumindest berichten US-Medien mit Berufung auf den Management-Zirkel von Sun Microsystems. Schwartz werde als CEO abtreten und die Leitung dem profitorientierten Käufer überlassen. Allerdings steht offenbar noch kein Datum für Schwartz’ Abtritt fest.
2006 hat Schwartz das Ruder von seinem Vorgänger Scott McNealy übernommen. Er sollte Sun wieder zu altem Glanz verhelfen. Dazu musste er einiges anders machen als sein Vorgänger, der noch den Kauf des Storage-Anbieters StorageTek verantwortete.
Unter Schwartz jedoch begann Sun Microsystems sich zu öffnen und tat das kompromissloser als jeder andere große Anbieter der Liga, in der Sun Microsystems spielte. Trotz der Offenlegung von Java, der Offenlegung von Solaris, der Offenlegung der SPARC-Architektur und auch trotz des Kaufs der verbreiteten quelloffenen Datenbank MySQL für eine Milliarde Dollar blieb Sun aber ein Abstiegskandidat. Das Unternehmen hat den Trend zu Linux verschlafen und hat zu spät und zu zögerlich darauf reagiert.
Jonathan Schwartz verlässt nach 13 Jahren Sun Microsystems. 2006 hatte er den Posten des CEO von Scott McNealy übernommen.
Foto: Sun
Neben einer nach wie vor großen installierten Basis besitzt Sun zwei weitere Kronjuwelen. Java und MySQL. Oracle verlautbart regelmäßig, dass die Zukunft der beiden Unternehmen in Hardware gegossene Software sein wird. Dennoch dürften die beiden oben genannten Posten den Ausschlag für die Übernahme gegeben haben.
Mit einem Abschiedsgeschenk von 12 Millionen Dollar dürfte sich der Groll bei Schwartz allerdings in Grenzen halten. Außerdem besitzt Schwartz noch für über 5 Millionen Dollar Sun-Aktien. Zumindest für den Sun-CEO wird sich die Transaktion also auszahlen.
In einem Memo an die Mitarbeiter von Sun Microsystems versteckt Schwartz mehrere Botschaften. Das Schreiben kann ohne Weiteres als ein Abschiedsbrief eingestuft werden. Schwartz bedankt für sich für die gute Zeit. Wie aus dem Memo hervorgeht, werden nicht alle Sun-Mitarbeiter bei Oracle unterkommen. Aber, so beruhigt Schwartz, mit Sun als Referenz, werden diese Mitarbeiter wieder auf ihren Füßen landen. Für diejenigen, die ihren Platz bei Oracle finden werden, hat Schwartz in den Anfangsbuchstaben der ersten sieben Abschnitte eine Botschaft versteckt. Die Buchstaben ergeben: “BEAT IBM”.
Auf Seite 2 das Memo im Wortlaut: