Infineon akzeptiert Millionen-Bußgeld
Der Münchner Chiphersteller Infineon hat sich vor einem amerikanischen Gericht der Preisabsprache schuldig bekannt.
Der Münchner Chiphersteller Infineon hat sich vor einem amerikanischen Gericht der Preisabsprache schuldig bekannt und sich zu einer Zahlung von 160 Millionen Dollar bereit erklärt. Durch die Absprache sei es zu höheren Preisen für DRAM-Speicherchips für PCs, Kameras und Mobiltelefone gekommen.
Das Bußgeld, das ein Gericht in San Franzisco verhängt hat, ist das dritthöchste in der Geschichte der amerikanischen Justiz. Daneben, so Robert LeFort, Chef von Infineon Nordamerika, stünde Infineon kurz vor einer Einigung mit den durch die Preisabsprache geschädigten Unternehmen Apple, Gateway, Hewlett-Packard, Dell und IBM. Deshalb könnte der Hersteller zusätzlich maximal 90 Millionen Dollar für Entschädigungen zahlen. Diese Summen und auch andere Schadensersatzansprüche aus Zivilrechtsprozessen sind laut LeFort durch Rücklagen abgedeckt.
Infineon habe sich jedoch nur in dem Anklage-Punkt schuldig bekannt, der einen Verstoß gegen das Kartellrecht bei der Preisbildung von DRAM-Speicherchips in den Jahren zwischen Juli 1999 und Juni 2002 betrifft. In diesem Zeitraum sind die Preise für Speicher ohne erkennbaren Grund in die Höhe geschnellt. Hewitt Pate, Chef der amerikanischen Kartellbehörde, erklärte, dass bei der Absprache auch führende Mitarbeiter der Behörde beteiligt waren. Untersucht wurden auch die Unternehmen Micron Technology, Samsung Electronics und Hynix Semiconductor.