Kommentar: Wer braucht 18 Trillionen Sandkörner?
64-Bit für jedermann klingt gut, etwas damit anfangen können aber nur wenige.
Vor acht Jahren war in der US-Fachpresse zu lesen: “Es mag noch weit in der Zukunft liegen, aber 64-Bit-Computing wird eines Tages das gleiche versprechen, wie 32-Bit heute.” Nämlich: leistungsfähigere Hardware, bessere Performance für Anwendungen. 64-Bit: Das ist eine Speichermenge von 18 Trillionen Sandkörnern an einem großen Strand. Bildlich gesprochen.
Analysten gingen damals davon aus, dass 64-Bit im Jahr 2002 Mainstream sein wird. Weit gefehlt. Erst jetzt fängt es an, für die breite Masse interessant zu werden. Oder doch nicht?
Es kommt darauf an, wen man fragt. Für Unix-Veteranen sind 64-Bit schon lange Mainstream. Die Tatsache an sich entlockt Besitzern der bewährten Alpha-/Sparc-/Mips-/Power-/Unix-Maschinen ein Achselzucken. Euphorie kommt allenfalls auf, weil CPUs dank Massenmarkt günstiger werden, wenn nicht sogar billig. Er könne sich dann auf die Qualitäten von OpenVMS konzentrieren, und zwar in einem Bereich, der für jedermann bezahlbar sei, freut sich beispielsweise Olaf Leonhardt, IT-Manager bei dem Schweizer Unternehmen Manor.
Riesensprünge bei der Konstruktion von 3D-Modellen
Die Entwickler komplexer 3D-Konstruktionen sind begeistert. 64-Bit-Erweiterungen lösen ein schwieriges Problem: große Datenmengen müssen nicht mehr aufgeteilt werden. Das beschleunigt die Herstellung von Autos, Flugzeugen, Filmen oder Spielen beträchtlich. Designer versprechen sich Riesensprünge in der realitätsnahen Darstellung bei der Entwicklung digitaler Produktmodelle.
Auch für Datenbank-Anwender brechen schöne Zeiten an: Wesentlich mehr User können viel schneller auf weitaus größere Mengen an Daten zugreifen. Das gilt auch für Business-Anwendungen wie Data Warehouse, Data Mining, CRM oder Business Intelligence. Wenn sich Abfragezeiten von acht Stunden auf 5 Minuten reduzieren, lacht das Anwenderherz.