Der neue Linux-Kernel spart Strom
Die kommende Version des Linux-Kernel soll über ein neues Feature die Prozessorleistung optimieren.
Die Version 2.6.21 des Kernel, die seit April verfügbar ist, beinhaltet bereits ein Feature, das bestimmte Monitoring-Aktivitäten einschränkt, um den Prozessor möglichst lange im Stromsparmodus zu halten.
Nun haben die Kernel-Programmierer einen ‘Tickless-Kernel’ angekündigt, der über eine optimierte Prozessorleistung zusätzlich Strom einsparen kann. Ergänzt wird der neue Kernel durch die Intel-Software ‘Powertop‘.
“Powertop identifiziert Software-Komponenten, die den Prozessor unnötig belasten”, sagt Arjel van de Ven, langjähriger Kernel-Programmierer und jetzt Intel-Mitarbeiter. “Es gibt noch einiges zu tun, doch mit dem Gröbsten sind wir durch. Inzwischen verbrauchen Linux-Laptops im Leerlauf 15 bis 25 Prozent weniger Energie als früher”, sagt van de Ven über den gegenwärtigen Stand der Entwicklungen.
“Alle internen Anpassungen an den neuen Kernel sind fast vollständig fertig, und hierbei hat sich Intels Powertop als sehr nützlich erwiesen”, bestätigt auch Linux-Vater Linus Torvalds den Projektstand. Doch auch er verweist auf weiter gehende Aktivitäten: “Fertig sind wir noch nicht, aber mit dem Tickless-Kernel ist der komplizierteste Teil der Arbeit getan.”
Energiespartechniken waren bei Linux bislang eher die Ausnahme. Das neue Feature könnte das Betriebssystem so gegenüber Windows in eine bessere Position bringen. Bei Laptops bedeutet es eine längere Betriebszeit mit einer Akku-Ladung und bei den Desktops und Servern schont es Umwelt und Stromrechnung.
“Hohe Prozessor-Leistung ist beim PC-Kauf schon lange nicht mehr alleine ausschlaggebend”, bestätigt auch IT-Analyst Gordon Haff vom Marktforschungsinstitut Illuminata. Seiner Ansicht nach hat der Tickless-Kernel einen weiteren Vorteil: Er ermöglicht bessere Ausnutzung von Virtualisierungstechnologien bei Servern.