Frequenz-Auktion bringt 4,4 Milliarden Euro
Noch vor rund zwei Wochen hatte es so ausgesehen, als wäre die Frequenz-Auktion zu gut wie gelaufen – jetzt ist noch einmal ordentlich Bewegung in die Versteigerung gekommen. Zum Schluss nahm die Bundesnetzagentur insgesamt 4,4 Milliarden Euro ein. Alle Unternehmen haben Frequenzblöcke ersteigert.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur zahlten für die insgesamt 41 Frequenzblöcke:
Vodafone – 1.422.503.000 Euro (für insgesamt 12 Blöcke),
Telefónica O2 Germany – 1.378.605.000 Euro (für insgesamt 11 Blöcke),
die Deutsche Telekom – 1.299.893.000 Euro (für insgesamt 10 Blöcke) und
E-Plus – 283.645.000 Euro (für insgesamt 8 Blöcke).
Vor kurzem lagen die Gebote noch bei 2,9 Milliarden. Ausgelöst wurde der Schub durch den kleinsten Bieter. O2 hatte zu Wochenbeginn für einige besonders begehrte Frequenzen um die 800 Megahertz plötzlich wieder mehr Geld auf den Tisch gelegt. Die anderen Betreiber zogen nach und liefern sich seither einen offenen Schlagabtausch um die sechs Frequenzblöcke im 800-Megahertz-Bereich. Dank der O2-Offensive mussten die Betreiber ihre Gebote seit Montag insgesamt um eine dreiviertel Milliarde Euro erhöhen.
Eigentlich schien die Frequenzauktion schon vor zwei Wochen so gut wie gelaufen. Wie von vielen Beobachtern erwartet, hatten sich die Marktführer Deutsche Telekom und Vodafone jeweils mit zwei 800-Megahertz-Blöcken und E-Plus sowie O2 mit einem Block eingedeckt. Seither buhlten die Betreiber noch um weitere 35 Frequenzen, die ebenfalls unter den Hammer kommen, aber bei weitem nicht so wichtig sind. Dementsprechend niedrig fielen die Gebote für die restlichen Blöcke aus.
Der Versteigerung waren monatelange Streitereien vorangegangen. Die Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Rundfunkanstalten über die Freigabe der Lizenzen war nur mühsam voran gekommen. Dementsprechend stolz ist Chef-Auktionator Matthias Kurth auf die jetzige Auktion. Deutschland sei das erste Land in Europa, das ein so großes Frequenzband versteigere – bei der UMTS-Auktion vor zehn Jahren hatten die Briten die Nase vorn.