SAP entgeht Milliardenzahlung an Oracle

Im November 2010 hatte ein US-Gericht SAP im Streit um Urheberrechtsverletzungen der SAP-Tochter TomorrowNow dazu verurteilt, 1,3 Milliarden Dollar (970 Millionen Euro) Schadensersatz an Oracle zu zahlen. SAP ging juristisch gegen das Urteil vor – und konnte jetzt einen Erfolg erzielen.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat die US-Richterin Phyllis Hamilton die Entscheidung vom November 2010 wieder kassiert. Die von Oracle geforderte Summe sei “extrem überzogen”, hieß es zur Begründung. Oracle solle eine Strafzahlung von nur 272 Millionen Dollar akzeptieren. Falls Oracle diesem Betrag nicht beipflichte, solle SAP einen neuen Prozess erhalten. Ein SAP-Sprecher begrüßte Hamiltons Entscheidung. Anbei eine Kopie der neuen Entscheidung:

Oracle Sap New Trial

Oracle hatte im März 2007 Klage gegen SAP und TomorrowNow eingereicht. Oracle beschuldigte SAP und TomorrowNow, Software illegal kopiert und gespeichert zu haben. Im Juni 2007 weitete Oracle die Klage aus und warf SAP zusätzlich Vertragsbruch sowie Copyright-Verletzungen vor.

Nachdem SAP im August 2010 öffentlich die Verantwortung für die von TomorrowNow begangenen Urheberrechtsverletzungen übernommen hatte, ging es im Prozess nur noch um die Höhe der Entschädigung. Nach Ansicht von SAP steht Oracle eine Entschädigung auf Basis tatsächlich entstandener Kosten zu, die die Anwälte des Walldorfer Unternehmens im Verlauf des Verfahrens mit 28 Millionen Dollar bezifferten.

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