Die neue Einigkeit zwischen CIO und CEO
Noch nie waren sich CIO und CEOs so nah wie sie es heute sind. Das hat eine weltweite IBM-Studie herausgefunden. Hauptaugenmerk beider Manager liegt demnach auf künftigen Herausforderungen, vor allem drei Bereiche stehen dabei im Mittelpunkt ihrer Überlegungen.
CIOs wie CEOs geht es demnach vor allem darum, die Beziehung zu den Kunden zu Stärken und die Mitarbeiter weiterzubilden. Darüber hinaus rückt der Umgang mit Daten immer mehr in den Vordergrund – die Manager wollen mehr Einblick in die vorhandenen Daten und diese vor allem intelligenter nutzen, heißt es in der IBM Global CIO Study.
“CIOs sind wesentlich stärker als früher mit ihrem Unternehmen verbunden und in dieses integriert, das gilt auch für ihr Verhältnis zum C-Level-Management insbesondere mit dem CEO”, sagt Luke Robertson, Executive Partner bei IBM Global Business Services.
IBM hat im Rahmen der Untersuchung aus vier Anforderungen ausgemacht, die von CIOs heute erwartet würden – neben der Basis-Anforderung, die IT am Laufen zu halten, versteht sich. IBM nennt diese Anforderungen “CIO Mandate”.
Demnach müssen CIOs die Effektivität der bestehenden Abläufe maximieren, die bestehenden Geschäftsprozesse ausweiten und verbessern, die Wertschöpfungskette verbessern sowie eine Vorreiterrolle einnehmen in Bezug auf neue Produkte, Märkte und Geschäftsmodelle. Je nach Unternehmen, Strategie und Marktposition liegt der Schwerpunkt auf dem einen oder anderen Mandat.
“Die meisten CIOs beobachten, dass ihre Bedeutung seit 2009 deutlich spürbar gewachsen ist, ebenso wie die Rolle die die Technologie für ihr Unternehmen spielt”, so Robertson. IBM führt die globale Studie – für die diesmal über 3000 CIOs aus 71 Ländern und 18 Branchen persönlich befragt wurden – alle zwei Jahre durch.
Seit damals sind die Themen Cloud Computing und Business Intelligence in der Agenda der IT-Manager deutlich nach oben gerückt. 60 Prozent und damit fast doppelt so viele wie 2009 gaben an, dass sie bereits sind, innerhalb der nächsten fünf Jahre Cloud Computing in ihrem Unternehmen einzuführen. Sie versprechen sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil sowie Wachstumschancen für ihr Unternehmen.
Die deutlich gestiegene Begeisterung für dieses Thema hat offenbar auch mit den explosionsartig wachsenden Datenmengen zu tun, mit denen Unternehmen heute zu recht kommen müssen. CIOs sehen laut IBM in der Cloud eine Möglichkeit, Daten kosteneffizient und hochverfügbar abzulegen.
Logische Konsequenz in diesem Zusammenhang ist auch, dass das Thema Business Intelligence immer mehr in den Vordergrund rückt. Für 83 Prozent der CIOs hat dieses Thema nach eigener Aussage Top-Priorität. Eng damit verbunden ist auch die Frage, wie der Zugriff auf die Daten gewährleistet wird. Rund drei von vier CIOs bezeichnen in diesem Zusammenhang mobile Technologien als “Game Changer” für ihr Unternehmen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von acht Prozent.
Andere Bereiche sind dagegen in den vergangenen zwei Jahren etwas aus dem Blickfeld der IT-Manager gerückt. Dazu gehören die Themen Virtualisierung, Risk Management und Compliance. IBM erklärt sich diesen Wandel so: Virtualisierung sei inzwischen zum Mainstream geworden, für die anderen beiden Bereich seien in vielen Firmen inzwischen eigene Manager – Risk Officer – eingesetzt worden. Zumindest an dieser Front sind die CIOs, wie es scheint, etwas entlastet.