Münchner Oberbürgermeister gegen Microsoft OOXML
Chritian Ude (SPD) will Microsofts Austauschformat-Vorschlag Office Open XML (OOXML) nicht unterstützen. Münchens Oberbürgermeister schrieb sogar in dieser Sache an Wirtschaftsminister Michael Glos. Die Bedenken der bayrischen Landeshauptstadt kreisen um das kommunale Projekt LiMux. Dies könnte in Gefahr schweben, wenn sich Microsoft durchsetzt.
“Zum Austausch von Dokumenten hat die Internationale Normierungsorganisation ISO das Open Document Format (ODF) standardisiert. Mit Office OpenXML (OOXML) hat die Firma Microsoft nun ein weiteres Austauschformat entworfen, für das derzeit in Ihrem Hause eine Stellungnahme des Deutschen Instituts für Normung (DIN) für das Standardisierungsverfahren bei der ISO vorbereitet wird“, schrieb Ude. “Bereits im vergangenen Jahr hat sich der Deutsche Städtetag gegen eine Standardisierung des konkurrierenden Office OpenXML-Formats ausgesprochen. Im Folgenden möchte ich Ihnen die besonderen Bedenken der Landeshauptstadt München gegen die Standardisierung eines zusätzlichen Formats zum Austausch von Dokumenten darlegen.”
Zum einen wird, ihm zufolge, der Wettbewerb durch konkurrierende Standards geschwächt; zum anderen sieht Ude das Projekt der Landeshauptstadt München, zunehmend freie Software einzusetzen, beeinträchtigt. Und zum dritten würden die Interoperabilität und die Kommunikation zwischen Behörden untereinander und Behörden und Bürger wesentlich erschwert, argumentierte der Münchner OB.
“Das Open Document Format ist in bekannten Softwareprodukten wie OpenOffice.org, StarOffice und KOffice implementiert und wird von vielen, teilweise konkurrierenden Unternehmen eingesetzt und unterstützt, wie zum Beispiel xyz
, Sun
, IBM
, Novell
. Es hat sich aber vor allem gezeigt, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen durch diesen bereits eingeführten Standard profitieren. Sie erhalten durch das klar strukturierte und technisch leicht handhabbare Open Document Format die Möglichkeit, Zusatzprodukte und Dienstleistungen anzubieten, die bisher ausschließlich großen Unternehmen vorbehalten waren. Dadurch wird die regionale und nationale Wirtschaft in idealer Weise gestärkt und neue Märkte erschlossen, was auch dem Wirtschafts- und IT-Standort München zugute kommt”, schrieb er.