Mittelstand will Fachkräftemangel selbst beheben
Der Mangel an qualifizierten IT-Profis ist gesellschaftsweit zu spüren. Jetzt haben die ersten Unternehmen in Deutschland damit begonnen, sich an die eigene Nase zu fassen. Sie überlegen, wie sie in der Frage des Fachkräftemangels aus der Defensive kommen und selbst etwas tun können. Interne Weiterbildung ist eine von vielen Möglichkeiten.
71 Prozent der Unternehmen in Deutschland beklagen einen Mangel an Fach- und Führungskräften. Das ergab eine Befragung des Online-Stellenportals StepStone, an der 1609 Unternehmen teilnahmen.
Mögliche Wege zur Überwindung sind aus Sicht der Unternehmensvertreter vielschichtig, doch eines setzt sich immer mehr durch: Jammern hilft nichts. Und so sagten 59 Prozent von ihnen, sie müssten als Arbeitgeber selbst mehr zur Überwindung des Problems beitragen. Als klassische Wege dazu gelten interne Weiterbildung und das Betonen der eigenen Attraktivität als Arbeitgeber für kluge Köpfe. 69 Prozent der befragten Unternehmen appellieren dennoch zuerst an die Politik, bessere Ausbildungsmöglichkeiten an allen Bildungseinrichtungen zu schaffen. Vor mehr Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland fürchten sich die meisten Befragten aber; nur 24 Prozent sehen dies als Lösung.
“Der Fachkräftemangel in Deutschland ist ein akutes Problem für die deutsche Wirtschaft und hindert Unternehmen an deren Wachstum. Wir sprechen hier nicht über eine temporäre Angelegenheit. Unternehmen, die sich heute nicht darauf einstellen, werden morgen vor schwerwiegenden Problemen stehen. Ermutigend allerdings: Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie selbst mehr zur Überwindung des Problems beitragen müssen. Hier sind vor allem kleine und mittelständische Betriebe gefragt, als starke Arbeitgebermarke auf sich aufmerksam zu machen”, so Frank Hensgens, Vorstand der StepStone Deutschland AG.
Besonders gefragt sind nach Auskunft der Unternehmen vor allem Ingenieure (43 Prozent), IT-Fachkräfte (32 Prozent), Vertriebsexperten (25 Prozent) sowie Fachpersonal in Forschung und Wissenschaft (11 Prozent). Die meisten dieser Kriterien sind allerdings durch interne Weiterbildung und Initiativen der Unternehmen selbst nur schwierig herzustellen.