Nokia und Siemens verheiraten ihr Netzwerkgeschäft
Die Kommunikationskonzerne Nokia und Siemens legen ihre Sparten für Netzwerkausrüstung zusammen.
Die neue Abteilung soll der Siemens-Sparte Com aus der Krise helfen und dem Bereich Nokias, Network Business Group, mehr Schlagkraft international geben. Vor allem im boomenden Feld der Fixed-Mobile-Konvergenz versprechen sich beide Partner nun massive Vorteile.
Der Deal schafft mit ‘Nokia Siemens Networks’ den neuen Spieler am Markt . Er soll bis zum Jahr 2010 jährliche Kostensynergien von etwa 1,5 Milliarden Euro bringen. Diese Einsparungen sollen, einer Mitteilung von Nokia zufolge, vor allem aus der Beschneidung überlappender Funktionen in den Bereichen Sales und Marketing, Forschung und Entwicklung sowie in der Abschaffung von Doppelbesetzungen in allen Bereichen erwachsen. Etwa 10 bis 15 Prozent der 60.000 Stellen sollen dadurch über die nächsten zwei bis vier Jahre wegfallen, heißt es aus Helsinki.
Das Joint Venture wird zu gleichen Teilen von Nokia und Siemens gestaltet und soll weltweit als die Nummer Zwei für mobile Infrastruktur, Nummer Zwei für TK-Dienste und Nummer Drei für Festnetzausrüstung und allgemeine TK-Bauteile am Markt starten. Das neue Schwergewicht hat laut dem vergangenen Kalenderjahr einen Jahresumsatz von 15,8 Milliarden Euro. Es hat demnach nur die Konkurrenz von Lucent/Alcatel und in Teilen auch von Ericsson zu fürchten.
Simon Beresford-Wylie, derzeit Executive Vice President and General Manager of Networks bei Nokia, wird Chief Executive Officer. Peter Schönhofer, einer der geschäftsführenden Vorstandsmitglieder der Siemens AG in Österreich, wird Chief Financial Officer. Der Hauptsitz der neuen Firma wird in der Umgebung der finnischen Hauptstadt Helsinki sein, während drei der fünf angedachten Bereiche von Nokia Siemens Networks in der Siemens-Heimat München sein sollen.