Vorbild Automarkt: Preisvergleich soll Roaming-Preise drücken

Seit Jahren sind überhöhte Roaming-Gebühren einiger Mobilfunkanbieter der Europäischen Kommission ein Dorn im Auge.

Seit Jahren sind überhöhte Roaming-Gebühren einiger Mobilfunkanbieter der Europäischen Kommission ein Dorn im Auge. Da wiederholte Kritik der Behörde bislang jedoch wirkungslos verpufft ist, will sie die Verbraucher nun mit einer Internetplattform davor bewahren, geschröpft zu werden. “Nur ein gut informierter Verbraucher, ist auch ein gut gerüsteter Verbraucher”, sagte die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding.

Anhand von Tabellen und Tarifbeispielen soll die Webseite eine Vorstellung davon vermitteln, mit welchen Tarifen Handy-Nutzer an ihrem Urlaubsort oder bei der nächsten Geschäftsreise zu rechnen haben. “Angesichts der großen Fortschritte bei anderen TK-Diensten ist kaum nachzuvollziehen, warum die Handynutzung im Ausland immer noch so teuer ist”, sagte Reding.

Die Kommission verspricht sich von der Aktion einen Preisrückgang beim Roaming. Vorbild ist der Automarkt. Brüssel veröffentlicht seit Jahren eine Liste der europäischen Autopreise – inzwischen gleichen sich die Kosten langsam an. Seit die EU-Kommission eine entsprechende Seite für die Auslandstarife der Mobilfunkanbieter angekündigt hat, lassen sich nach Redings Worten erste Anzeichen von Wettbewerb erkennen. Einige Betreiber böten nun besondere Urlaubstarife an.

Die Webseite ist derzeit auf dem Stand von September und soll alle sechs Monate aktualisiert werden. Gegen die deutschen Betreiber T-Mobile und Vodafone wurden im vergangenen Februar wettbewerbsrechtliche Prüfungen eingeleitet. Gegen die britischen Betreiber O2 und Vodafone wird bereits seit Juli 2004 ermittelt.

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