Sony BMG zieht DRM-Rootkit zurück
Sony BMG hat die Produktion von CDs, die das umstrittene DRM-Tool (Digital Rights Management) ‘XCP’ enthalten, gestoppt
Sony BMG hat die Produktion von CDs, die das umstrittene DRM-Tool (Digital Rights Management) ‘XCP’ enthalten, gestoppt. Die Herstellung sei “zeitweise eingestellt”, teilte das Unternehmen mit. Sony BMG wolle bestimmte Aspekte des Schutzes geistigen Eigentums neu prüfen, hieß es. Welche Titel und wie viele CDs bisher mit der DRM-Software ausgestattet wurden, wurde nicht gesagt.
In den Augen vieler Anwender hat der Hersteller mit dem DRM-Tool einen Image-GAU (Größter Anzunehmender Unfall) gelandet. XCP machte sich mit der Hilfe von Hackertricks für den Nutzer unsichtbar. Kurz nachdem in Kalifornien die erste Klage gegen Sony BMG eingereicht wurde, tauchte ein Trojaner auf, der die Rootkit-Funktion des DRM-Programms ausnutzt.
Sonys Imageschaden dürfte bei seinem Erzrivalen Microsoft derweil nur auf begrenztes Mitleid stoßen. Redmond stufte das DRM-Tool als Schadsoftware ein. Die Sicherheitslösungen des Unternehmens – das Windows Malicious Software Removal Tool, Windows AntiSpyware und der Online Scanner des Windows Live Safety Center – werden in der nächsten Zeit entsprechend aktualisiert.
Windows AntiSpyware – das künftige Windows Defender – wird wöchentlich aktualisiert. Das Windows Malicious Software Removal Tool erhält im Rahmen von Redmonds Patchzyklus einmal im Monat ein Update.