“Spam ist in einem Jahr ausgerottet”
Geht es nach Frank Brandenburg, dem Geschäftsführer der Content Security-Firma Clearswift, ist den Spammern in etwa einem Jahr der Garaus gemacht.
Geht es nach Frank Brandenburg, dem Geschäftsführer der Content Security-Firma Clearswift, ist den Spammern in etwa einem Jahr der Garaus gemacht. “In sechs bis zehn Monaten haben wir das Problem gelöst”, sagte er im Gespräch mit silicon.de.
Insgesamt 126 Unternehmen in den USA arbeiten derzeit an Anti-Spam-Lösungen. Die neuen Tricks der Spammer, beispielsweise mit einer anderen Schreibweise des Begriffs Viagra (Vgiara) oder einer an sich aussortierten Spam-Mail, die in Form eines ZIP-Formats wieder im Postkasten landet, seien heute schnell in den Griff zu kriegen. Selbst wenn wieder einmal eine neue Version auftaucht, könne heute jeder Anti-Spam-Software-Hersteller schnell reagieren. Und “irgendwann gehen denen die Varianten aus”, weil die Mailfilter alle Versionen gesammelt haben, so Brandenburg.
Ob das stimmt wird die Zeit zeigen. So richtig an ein Ende der Spam-Pest will derzeit noch keiner glauben. Die USA haben erst kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das sich gegen die Massenmailer richtet. Vielen geht es nicht weit genug, weil eine echte Strafe fehle. Brandenburg weiß aber, dass man derzeit an einer rechtlichen Grundlage dafür arbeitet, dass die Konten der Spammer beschlagnahmt werden können. Nur der Verlust von Geld trifft den Spammer wirklich.
Die vorhandenen Gesetze in Deutschland seien hingegen ausreichend, meint Brandenburg. Seiner Ansicht nach wird nicht die Gesetzgebung den Spammern einen Strich durch die Rechnung machen, sondern Clearswift und die Kollegen anderer Hersteller für Spam-Filter.
In seinem neuen Produkt, die MAILsweeper Business Suite, plädiert das Unternehmen für mehr Individuelle Filter. “Was ich als Spam ansehe, gefällt dem Kollegen vielleicht doch, und dann kann er selbst entscheiden ob es Spam ist – oder auch nicht.”
Die Mailsweeper Business Suite richtet sich hauptsächlich an größere Unternehmen, die mit unerwünschten Mails zu kämpfen haben. Der Individuelle Filter soll helfen, die Bedürfnisse der Anwender besser zu berücksichtigen. Neben Spam-Blockern integriert die Software-Lösung Content-Security-Funktionen, die ausgehende Mails auf geschäftskritischen Inhalt hin überprüfen. Letztlich sei es aber weniger abhängig von der Unternehmensgröße, ob man das Produkt einsetze, sondern von der Häufigkeit der Spam-Sendungen.
Bei allem was Anwender über Spam gehört haben und wie simpel es doch ist, derer Herr zu werden, zumindest in ein paar Monaten, stellt sich doch die Frage, warum man nicht schneller die Spamflut gestoppt hat. Brandenburg: “Ja, man hätte schneller erfolgreich sein können.” Das Problem sei der Anwender selbst. Vor drei Jahren hatte Clearswift nach eigenen Angaben eine Werbekampagne für ein Anti-Spam-Produkt gestartet. Sie sei ein Flop gewesen, weil niemand an das schwelende Problem Spam geglaubt habe.