Spanische Firma will Software-Branche mit Programmiermaschine revolutionieren
Mit “Software auf Knopfdruck” wirbt derzeit die Firma Care Technologies um Kunden.
Mit “Software auf Knopfdruck” wirbt derzeit die Firma Care Technologies um Kunden. Vor elf Jahren hatte der spanische Informatiker Oscar Pastor López begonnen, seinem Traum von einer Programmiermaschine zu verwirklichen. Elf Jahre und eine halbe Million Ingenieurstunden später soll jetzt der Rechner „OlivaNova Model Execution“ die Software-Entwickler rund um den Globus überzeugen. Dreh- und Angelpunkt ist der Ansatz des sogenannten objektorientierten Modellierens.
“Aus einem Prozess der ein Jahr gedauert hat, machen wir ein Monat”, ist zumindest der Deutschland-Manager von Care Technologies, Joachim Fischer, überzeugt. Die Firma verspricht, dass Software-Entwicklung mit Hilfe der Maschine mindestens zwölf mal so schnell funktioniert als bisher. Dazu kommt eine dramatisch niedrigere Fehlerrate, weil der Programmierer nur noch wenige Möglichkeiten habe, Fehler zu machen.
Im Mittelpunkt der automatischen Software-Entwicklung steht das Erstellen von Modellen. Mit ihrer Hilfe werden das gewünschte Verhalten der Software, alle Funktionen und auch die graphische Oberfläche definiert. Für die Erstellung der Modelle gibt es den ‘OlivaNova Modeler’, der die Aufgabenstellung in einzelne Bestandteile zerlegt. Sie werden dann als Objekte definiert, mit Eigenschaften versehen und in eine grafische Benutzeroberfläche eingebunden. Um den Code selbst muss sich der Programmieren nach Angaben von Care Technologies nicht mehr kümmern.
In seinen ersten Tests musste die Programmiermaschine Anwendungen für Unternehmen der spanischen CHG-Gruppe entwickeln. Care Technologies gehört zu dieser Firmengruppe, die von dem spanischen Bauunternehmer Siegfried Borho gegründet wurde. Nach seinem Geschäftsmodell soll künftig der Modeler zum Lizenzpreis von 1200 Euro verkauft werden, dazu würde Care Technologies Dienstleistungen beim Entwickeln der Modelle sowie der eigentlichen Code-Erzeugung anbieten.
Die Verhandlungen mit potentiellen Kunden laufen derzeit auf Hochtouren. Dabei müssen allerdings auch so manche Zweifel aus dem Weg geräumt werden. In den vergangenen Jahren seien zu viele Scharlatane unterwegs gewesen, so Pastor. Auch die Konkurrenz schläft nicht: das Modellieren von Software gilt in der Branche als besonders zukunftsträchtig – und die Schlacht um den Kuchen hat gerade erst begonnen.