Browserkrieg Reloaded: Google Chrome
Microsoft-CEO Steve Ballmer hat einen weiteren Grund, sich über Google zu ärgern. Google bringt ‘Chrome’ auf den Markt, einen eigenen Browser.
Über den Google-Browser gab es schon lange Gerüchte. Am 1. September sickerte ein Comic zur Funktionsweise von Chrome ins Netz, so dass Google handeln musste. Die Beta-Version des Browsers wurde am 2. September in 100 Ländern zum Download freigegeben. Chrome sei zunächst nur für Windows zu haben, hieß es von Google. An Versionen für Linux und Apple Mac werde gearbeitet.
Das Web bestehe nicht mehr aus einfachen Textseiten, sondern vor allem aus interaktiven Anwendungen, so Google. Daher habe man den Browser “komplett neu denken müssen”. Chrome solle komplexe Web-Anwendungen leichter nutzbar machen und den Zugang zu Webseiten im Vergleich zu herkömmlichen Browsern beschleunigen. Der neue Browser verfüge dafür über eine leistungsstarke JavaScript-Engine. Die Software werde zudem unter einer Open-Source-Lizenz bereitgestellt, so dass Dritte den Code anpassen und verbessern könnten.
Google rückt damit weiter in das Revier von Microsoft vor. Der Suchprimus bietet bereits eine kostenlose Büro-Software an (Google Docs) und arbeitet an einem Betriebssystem für mobile Geräte (Android). Schon damit zielt Google direkt auf das Kerngeschäft von Microsoft – Redmond verdient vor allem an der Büro-Suite Office und an Windows.
Jetzt geht Google einen Schritt weiter. Microsofts Internet Explorer hat nach Angaben von Net Applications derzeit einen weltweiten Marktanteil von 72 Prozent. Der Marktanteil sinkt stetig, seitdem die Mozilla Foundation den Browser Firefox auf den Markt gebracht hat. Jetzt gerät der Internet Explorer auch noch durch Chrome unter Druck.