Spyware: Kunden geben Herstellern und Providern die Schuld
Die zunehmende Verbreitung von Spyware beschert Hard- und Softwareherstellern sowie Internet Service Providern ganz neue Probleme.
Die zunehmende Verbreitung von Spyware beschert Hard- und Softwareherstellern sowie Internet Service Providern ganz neue Probleme. Egal ob Dell, AOL oder Microsoft – die Anrufe hilfesuchender Kunden häufen sich. Die entsprechende Hilfestellung kann die Unternehmen laut Forrester Research je zwischen 15 und 45 Dollar kosten. Mehr als das fürchten Hersteller und Provider jedoch die Tatsache, dass sie von den Kunden für das Desaster auf ihrem Rechner verantwortlich gemacht werden.
So haben die Anrufer bei Dells Service-Hotline oft keine Ahnung, warum ihr PC nur noch im Schneckentempo arbeitet, AOL-Kunden wundern sich über den unterbrochenen Internetzugang und Microsoft-User wüten über einen weiteren Systemabsturz. Alarmierend oft sind für diese Phänomene inzwischen Spyware-Programme verantwortlich, die sich auf dem Rechner einnisten und das System schwer stören können.
Gerade im Laufe dieses Jahres hat sich Spyware rasant verbreitet. Wie der Internet-Provider EarthLink berichtet, befinden sich auf jedem Computer inzwischen durchschnittlich 26 Spyware-Programme. Nur drei davon auf einem PC reichen laut AOL aus, um täglich 300.000 Internet-Verbindungen zu unterbrechen. Microsoft schätzt, dass für jeden dritten Absturz unter Windows XP Spyware verantwortlich ist.
Sicherheitsexperten raten den Branchengrößen deshalb dringend zum Handeln. Es gehe schließlich um das eigene Überleben. “Sicherheit ist eine wichtige Komponente für die Loyalität der Kunden”, sagt Forrester-Analyst Jonathan Penn. “Die Leute wollen die verschiedensten Services, aber sie erwarten auch die entsprechende Sicherheit.”
Tatsächlich sind viele Kunden der Meinung, dass sich Service Provider und Hersteller darum kümmern müssten, dass sich ungeliebte Werbeschleudern mit Spionageauftrag nicht auf dem eigenen PC ausbreiten. “Entweder finden die Internetprovider einen Weg, das Netz sauber zu halten, oder die Leute ziehen den Stecker aus der Dose”, zitieren US-Medien einen New Yorker Banker.