Deutsche KMU schlecht auf Steuerprüfung vorbereitet
Kündigt sich eine Steuerprüfung an, treibt das vielen Verantwortlichen den Angstschweiß auf die Stirn.
Wie eine Online-Befragung des auf Mittelstands- und Handwerkslösungen spezialisierten Software-Herstellers Sage ergeben hat, sind viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) nur unzureichend auf eine Prüfung durch das Finanzamt vorbereitet.
1800 Verantwortliche hat das Unternehmen über ein Portal befragt. Dabei konnten viele Verantwortliche mit verschiedenen Fachbegriffen nichts anfangen. So gaben etwa 40 Prozent an, den Begriff ‘Richtsatz’ nicht zuordnen zu können. Der Richtsatz ist ein statistisches Mittel von Gewinn und Umsatz. Damit erfragt das Finanzamt, ob sich diese Werte im branchenüblichen Rahmen bewegen.
Weitere 40 Prozent kennen zwar den Begriff, haben ihre Werte jedoch nie überprüft. Laut Umfrage prüfen nur 19 Prozent der Verantwortlichen regelmäßig ihre Richtwerte. Zudem können nur 50 Prozent der Befragten ihre Daten dem Prüfer in elektronischer Form vorlegen, obwohl die GDPdU dies seit 2002 vorschreibt. Ab 2006 ist diese Vorschrift bindend. Etwa 25 Prozent konnten keine sicheren Angaben machen, ob Reisekosten richtig aufgeführt waren. Hier haken die Steuerprüfer übrigens besonders gerne nach, wie Sage mitteilt.
Eine erste Orientierung für die Vorbereitung auf eine Steuerprüfung bietet Sage mit dem Portal www.schnellcheck.de. Hier können sich Unternehmen informieren, wie lange bestimmte Dokumente aufbewahrt werden müssen, und welche im Falle einer Prüfung vorgelegt werden müssen. Zudem erfahren die Verantwortlichen in einer detaillierten Auswertung, welche Werte für die ‘Richtwerte’ üblich sind. Auffällige Werte veranlassen den Prüfer zu einer genaueren Untersuchung.