SAP soll weniger für Entwicklung ausgeben
Die Walldorfer Kosten für Software-Entwicklung sind hoch wie nie zuvor. Hier sollen nach dem Willen der neuen Doppel-Spitze Schritt für Schritt die Kosten gesenkt werden, so Léo Apotheker kurz nach seiner Wahl zum Co-CEO von SAP.
2007 machte der Posten für Software und Entwicklung 14 Prozent des Umsatzes von SAP aus. Damit sei ein historischer Höchststand erreicht, wie Apotheker in einer Telefonkonferenz am Tag seiner Wahl zum Co-CEO und damit zum Nachfolger Henning Kagermanns, erklärte.
Pro Jahr sollen die Kosten um rund einen Prozentpunkt, gemessen am Umsatz, reduziert werden. Sollte sich mehr einsparen lassen, so sei das für Apotheker “ein Segen”. In welche Töpfe die eingesparten Summen jedoch fließen sollen, ließ er offen. “Wir wollen nicht das Geld von der einen in die andere Tasche stecken”, kommentierte Apotheker.
Hasso Plattner, Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender von SAP, gab bereits einen kleinen Hinweis, in welchen Bereichen sich das Unternehmen künftig mehr engagieren wolle: “SAP hat in den letzten Jahren erhebliche Investitionen getätigt und kann auf die erfolgreiche Einführung richtungweisender Innovationen verweisen, darunter etwa serviceorientierte Softwarearchitekturen, neue Lösungen für den Mittelstand – samt einem neuen Geschäftsmodell für die Vermarktung dieser Lösungen –, analytische Anwendungen samt der Nutzung von Hauptspeicherdatenbanksystemen sowie hochmoderne Benutzerschnittstellen. Jetzt steht SAP vor der Aufgabe, den Einsatz dieser Innovationen bei unseren Kunden und Anwendern zu unterstützen.”
Neben Apothekers Nominierung berief der SAP-Aufsichtsrat auch die Manager Bill McDermott, Jim Hagemann Snabe und Erwin Gunst in den Vorstand. Die drei “ausgewiesenen Experten für den Softwaremarkt” sollen laut Plattner für mehr Nähe zum Markt, zu den Kunden und den Nutzern sorgen.