Befürchtung: Apples Rosetta verschluckt sich am Intel-Chip
Die Rosetta-Technik wird gebraucht, um die für PowerPC-Chips gechriebenen Programme lauffähig zu halten.
Die Rosetta-Technik wird gebraucht, um die für PowerPC-Chips gechriebenen Programme auf den kommenden, Intel-basierten Generationen der Mac-Rechner lauffähig zu halten. Jetzt regen sich in den USA erste Bedenken, dass die Performance der Programme dann einknicken könnte. Der Testlauf einer Demoversion durch Apple-Chef Steve Jobs hat die Skeptiker bislang nicht überzeugt. Sie sind der Ansicht, dass die Engine, die innerhalb von Rosetta laufen wird, nicht für die entsprechenden Aufgaben ausgelegt sein soll. Sie sei nur für einfachere Programme geeignet, nicht für Programme, die der CPU viel Leistung abverlangen.
Wie der US-Branchendienst News.com meldet, wird die kleine Firma Transitive, die eine Bridge für Rosetta baut, mit der neuen Aufgabe vielleicht überfordert sein. Die Engine, die für den PowerPC-Prozessor geschriebene Befehle in solche für x86er umwandeln soll, könnte dabei vielleicht Performance-Probleme haben und auch der Software solche Schwierigkeiten bereiten, meint Illuminata-Analyst Gordon Haff. Er spricht dem Bericht zufolge davon, dass die Übersetzung auf Ebene des binären Code erfahrungsgemäß nicht gut funktioniert. Es habe in der IT-Geschichte schon mehrere solche Versuche gegeben, und sie seien alle an der schlechten Performance gescheitert.
Dem widerspricht der CEO von Transitive strikt. Bob Wiederhold verweist auf die langjährige, enge technische Beziehung der beiden Firmen. Er sagt, dass es bei anderen Plattformen keine solchen Probleme gegeben habe und redet von 60 bis 80 Prozent Leistung im Vergleich zu nativer Software. In der Regel sei selbst bei sehr anspruchsvollen Programmen, die viel Rechenleistung benötigen, die Performance kompilierter Software immer noch bei zwischen 60 und 80 Prozent der nativen Software anzusetzen. Er schreibt die Skepsis am Markt der Überlegung zu, dass die Zweifler die Lösung des Problems einfach noch nicht gesehen haben und dass sie bei Start-ups, die eine durchschlagende Technik anbieten, zunächst immer misstrauisch seien. Er hat vor, die Zweifler zusammen mit Apple zu überzeugen.