Microsoft und OpenOffice spitzen die Pfeile
Sowohl Microsoft als auch das freie Projekt OpenOffice haben Toolkits für ihre konkurrierenden Software-Formate veröffentlicht.
Hintergrund ist, dass das quelloffene ‘OpenDocument Format’ (ODF) immer mehr Anhänger findet. So geht der Marktforscher Gartner davon aus, dass in drei bis vier Jahren die Hälfte aller Regierungen und 20 Prozent der Unternehmen mit ODF arbeiten werden.
ODF wird von der ‘OpenDocument Alliance’ um IBM und Sun gefördert. Im Mai 2006 wurde das Format von der ISO (International Standards Organization) zum Standard gemacht.
Microsoft brachte im November 2005 ein konkurrierendes Format auf den Markt: ‘Office Open XML’. Dieses wurde von der ECMA (European Computer Manufacturers Association) standardisiert. Eine ISO-Zertifizierung ist beantragt und könnte noch in diesem Jahr erfolgen.
Neu ist jetzt, dass sowohl OpenOffice als auch Microsoft die Entwicklung von Toolkits vorantreiben, um ihren Software-Formaten mehr Einfluss zu verschaffen. So hat OpenOffice das ‘ODF Toolkit Project’ gestartet. Entwickler können das Toolkit nutzen, um ihre Anwendungen ODF-fähig zu machen.
Bislang mussten die Programmierer ihrer Software “ein großes Stück OpenOffice” hinzufügen, damit diese Dateien im ODF-Format speichern kann, sagte Louis Suarez-Potts, OpenOffice Community Manager, dem Branchendienst Infoworld. Das Toolkit solle diesen Arbeitsprozess erleichtern. Eine Initial-Version steht online.
Derweil versucht auch Microsoft, die Entwickler mit neuen Tools zum Schreiben von Office-Anwendungen zu bewegen. Das Unternehmen veröffentlichte Software Development Kits (SDKs) für ‘Office Project 2007’, ‘Windows SharePoint Services 3.0’ und den ‘Office SharePoint Server 2007’.
Programmierer können die SDKs nutzen, um Backend-Systeme in Office einzubinden. Die Office-Nutzer sollen auf die Daten über das neue User Interface zugreifen, das Microsoft jetzt ‘Office Fluent’ titulierte. Entwickler können Fluent lizenzfrei verwenden.