SCO verliert Kampf um Unix-Copyright
Ein US-Bundesrichter hat entschieden, dass Novell rechtmäßig das Copyright am Unix-Betriebssystem hält. Er hat damit den Prozessen der SCO-Gruppe gegen Novell, IBM und Red Hat die Grundlage entzogen.
Auf 102 Seiten hat sich Richter Dale Kimball mit den Argumenten und Gegenargumenten auseinander gesetzt, die die beiden Kontrahenten im Laufe der Jahre vorgebracht haben. Sein Urteil beendet das jahrelange Tauziehen um die Rechte an Unix, das auch die Open-Source-Gemeinde und die Entwicklung des Unix-Derivates Linux belastet hat.
In seinem Urteil hat Richter Kimball aber nicht nur entschieden, dass Novell immer noch das Copyright an Unix und Unixware hält. Novell kann zusätzlich SCO anweisen, seine weiteren Klagen gegen IBM und andere Unternehmen einzustellen und SCO ist angehalten, diesen Weisungen zu folgen.
Das Urteil kann für SCO aber noch weiter reichende Folgen haben. So hat der Richter festgestellt, dass die einzigen Einnahmen in der Firmengeschichte von SCO aus Lizenzabkommen mit Sun und Microsoft stammen. Da Novell nun der Inhaber des Urheberrechts ist, das zu diesen Abkommen geführt hat, steht Novell auch eine Kompensation für die entgangenen Lizenzeinnahmen zu, heißt es im Urteil.
Teile der Open-Source-Gemeinde haben die Entscheidung sehr positiv bewertet. “Das ist eine bedeutende Nachricht für alle die sich für Open-Source-Software entscheiden”, erklärte beispielsweise der Geschäftsführer der Linux Foundation, James Zemlin gegenüber der New York Times.
Im nachbörslichen Handel ist der Wert der SCO-Aktie um einen Cent auf 1,55 Dollar gefallen. In der Vergangenheit war der Kurs der Aktie immer stark vom Verlauf der Rechtsstreitigkeiten abhängig. Seinen absoluten Höchststand hatte die Aktie mit 19,41 Dollar erreicht, nachdem die SCO 2003 die Klage gegen den reichen Rivalen IBM eingereicht hatte und sich die Anleger daraus Vorteile versprochen hatten.