AT&T-Deal: Telekom könnte Entschädigung entgehen
Der Verkauf des US-Geschäfts entwickelt sich für Telekom-Chef Rene Obermann immer mehr zum Problemfall. Bislang waren Insider davon ausgegangen, dass AT&T eine Vertragsstrafe an T-Mobile USA zahlen muss, falls der geplante Deal platzt. Doch möglicherweise muss die Telekom auf die Entschädigung verzichten.
Denn nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wird die Entschädigung von insgesamt 6 Milliarden Dollar nur unter bestimmten Bedingungen fällig.
So müssten die Regulierungsbehörden die Transaktion in einem bestimmten Zeitraum absegnen. Andernfalls sei der gesamte Vertrag ungültig, heißt es in dem Bericht. Zudem darf der Wert von T-Mobile USA nicht unter ein bestimmtes Niveau sinken. Das könnte jedoch der Fall sein, wenn die US-Regierung zur Auflage macht, dass vor einem Zusammenschluss mit AT&T Teile von T-Mobile USA verkauft werden müssen.
Das US-Justizministerium hatte in der vergangenen Woche bei einem Bundesgericht in Washington DC einen Antrag eingereicht, um die Transaktion aufzuhalten.
Sollte die Übernahme scheitern und T-Mobile die Entschädigung entgehen, würde die Position des Unternehmens in den USA weiter geschwächt. Schon jetzt hat der Mobilfunkbetreiber mit einem deutlichen Rückgang seiner Kundenzahl zu kämpfen. Die Financial Times Deutschland hatte bereits in der vergangenen Woche Stimmen aus dem Telekom-Aufsichtsrat zitiert, wonach ein Scheitern des Verkaufs “richtige Probleme” nach sich zöge. Für AT&T wiederum wäre der geplante Zukauf ein wichtiger Schritt auf dem Weg, Erzrivalen Verizon zu übertrumpfen.