Open Data: “Daten sind verborgene Schätze”
Verborgene Schätze im Datenpool der Behörden wollen die Anhänger der Open-Data-Bewegung zu Tage fördern. Dabei geht es nicht um Bilder oder Texte, Open-Data-Aktivisten wollen maschinenlesbare Rohdaten in Formaten wie CSV und XML. Diese Daten werden durch Webseiten, Applikationen und Services erschlossen, um einen Nutzen für die Allgemeinheit zu stiften.
Zu den geistigen Vätern der Open-Data-Bewegung gehört WWW-Begründer Tim Berners-Lee. “Raw Data Now!” (“Geben Sie uns die Rohdaten jetzt!”) forderte er im Februar 2009 (im Video ab 10:45 zu sehen).
Auch im deutschen Sprachraum gibt es immer mehr Open-Data-Anhänger. Ziel der Open-Data-Bewegung ist es nach eigenen Angaben, den Bürgern alle Daten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft, die keiner Datenschutz- oder Sicherheitsbeschränkung unterliegen, “in vollem Umfang, zeitnah, in offenen Formaten, über offene Schnittstellen, maschinenlesbar und ohne Einschränkungen kostenfrei zur Verfügung zu stellen.”
Im anglo-amerikanischen Sprachraum geben Behörden diese Rohdaten bereits heraus – so die US-Regierung auf der Seite data.gov und die britische Regierung unter data.gov.uk. In Deutschland gibt es kein entsprechendes Angebot, wohl aber Interesse in der Verwaltung. So zeigte sich Maika Jachmann, die den Onlineauftritt des Bundestags verantwortet, gegenüber den Wünschen der Open-Data-Anhänger grundsätzlich offen. Die Mehrheit der Bürger hätte jedoch mehr von einer PDF-Datei als von Rohdaten, meinte sie gegenüber tagesschau.de.
Derweil haben die deutschen Open-Data-Aktivisten selbst die Initiative ergriffen. Unter OffeneDaten.de hat der Verein Open Data Network einen Katalog von freien Rohdaten aus Bibliotheken, Instituten, Politik und Verwaltung ins Netz gestellt. Die Seite wurde im April beim Berliner Aktivisten-Treffen Hacks4Democracy vorgestellt.