Bundeswehr-IT hatte vielleicht die falschen Freunde

Es wird eng für einen erfolgreichen Abschluss des riesenhaften Projekts zur IT-Erneuerung bei der Bundeswehr. Nachdem die Zeit-Kosten-Abnahme zum vereinbarten Termin nicht eingehalten werden konnte und die Gespräche offenbar festgefahren sind, soll das ‘Herkules’-Team bereits überlegen, wie das Projekt noch zu retten ist. Herkules könnte auch notfalls mit anderen Partnern durchgeführt werden, so klingt es in Berichten des Handelsblattes an, die sich auf Verhandlungskreise beziehen.
Demnach hat die Bundeswehr die Einführung des neuen, ausgelagerten IT-Betriebs und den Start der Systeme noch einmal verschoben und Spitzengespräche mit dem beauftragten Konsortium ‘Isic 21’ anberaumt. Dabei sitzen sich die Finanz- und IT-Verantwortlichen der Bundeswehr und die Konzerne CSC Ploenzke (der deutsche Arm des US-Dienstleisters CSC), der Luftfahrtkonzern EADS und die TK-Gesellschaft Mobilcom gegenüber.

Einer der größten Streitpunkte sind die Kosten für das Outsourcing-Projekt, das Netzwerk, Desktop-Betrieb und Rechenzentrum umfassen soll. Der Bund will schließlich 6,65 Milliarden Euro Gesamtkosten nicht überschreiten – die Industrie hält die Ansprüche des Bundes für diesen Preis für unrealistisch und soll um eine weitere halbe Milliarde ersucht haben. Als radikal andere Alternative rückt nun offenbar wieder das Konsortium ins Blickfeld, das sich ursprünglich auch bei der Ausschreibung um das Projekt beworben hatte. Die Deutsche Telekom, genauer gesagt die derzeit noch vorhandene Dienstleistungs-Säule T-Systems, und der Siemens-Konzern führen das ‘Tic’ genannte Konsortium an. Sie halten sich den Informationen zufolge bereit.

Silicon-Redaktion

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