Sun hat den US-Bundesstaat Massachusetts dazu aufgefordert, sich nicht von den jüngsten Ankündigungen Microsofts beirren zu lassen. Hintergrund ist, dass Massachusetts seine Verwaltungen verpflichten will, ab 2007 nur noch Bürosoftware einzusetzen, die das quelloffene ‘Open Document Format’ (ODF) unterstützt. Microsoft lehnt ODF jedoch ab und versucht seit neuestem, ein eigenes ‘offenes’ Format – Office Open XML (OOXML) – zu etablieren.
Massachusetts gilt in Sachen freie Bürosoftware als Vorreiter- wie etwa München bei der Umstellung der Verwaltungsrechner auf Linux. Nach Berichten von US-Medien planen auch andere US-Bundesstaaten sowie Dänemark, Japan und Norwegen, den Einsatz von ODF-Software in den Verwaltungen vorzuschreiben. Es geht dabei um einen Millionenmarkt – die Office-Suite ist derzeit Microsofts zweitgrößte Einnahmequelle (nach Windows).
Carl Cargill, Sun Director of Corporate Standards, hat Massachusetts jetzt in einem Brief dazu angehalten, die ursprünglichen Gründe für den Wechsel zu ODF-Software nicht zu vergessen. “Massachusetts wollte dafür sorgen, dass die Dokumente den Verwaltungen für alle Zeit gehören”, hieß es in dem Schreiben, das im Blog von Sun Vice President Piper Cole nachzulesen ist. Der Bundesstaat wollte es zudem vermeiden, mit einem Hersteller proprietärer Programme über einen kontinuierlichen Zugang zu den Dokumenten verhandeln oder jede neue Software-Version bezahlen zu müssen.
Cargills Brief kommt nicht von ungefähr – ein Statement von Mitt Romney, Gouverneur von Massachusetts, dürfte Sun beunruhigt haben. Romney hatte sich darin “optimistisch” gezeigt, dass das von Microsoft propagierte Format OOXML die Anforderungen des US-Bundesstaates erfüllen könnte.
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