Nationaler IT-Sicherheitsplan: Geldmangel verzögert Umsetzung

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik wollte ursprünglich ein von morgens bis in die späten Abendstunden erreichbares Call Center einrichten.

Die Umsetzung des nationalen IT-Sicherheitsplans wird von Finanzierungsproblemen verzögert. Den Plan hatte der damalige Bundesinnenminister Otto Schily im August 2005 vorgestellt. Beabsichtigt war unter anderem, beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ein ‘nationales Krisenreaktionszentrum’ einzurichten.

Das BSI wollte ursprünglich ein von morgens bis in die späten Abendstunden erreichbares Call Center einrichten, meldete die Financial Times Deutschland. Dieses Vorhaben musste die Behörde jetzt jedoch fallen lassen – aus finanziellen Gründen. Das BSI rechne mit bis zu 1,5 Millionen Call-Center-Nutzern, doch die erforderlichen Mitarbeiter seien nicht zu bezahlen, hieß es aus Behördenkreisen.

In Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Bitkom habe das BSI jedoch vereinbart, eine so genannte Alarmzentrale für Kleinunternehmen und Privatanwender einzurichten. Diese werde wahrscheinlich ‘Büger-Cert’ (Computer Emergency Response Team) heißen. Die Webadresse buerger-cert.de sei bereits reserviert.

Das Bürger-Cert werde schrittweise errichtet. Es werde kein Call Center betreiben, sondern nur per E-Mail und SMS warnen. Arbeiten werde der Dienst dann, wenn die Privatnutzer ihre Rechner einschalten – in den Abendstunden und am Wochenende.

Basis des E-Mail-Dienstes sei eine vom Essener Spezialisten Secunet entwickelte Plattform. Diese komme bereits beim Mittelstandsdienst Mcert zum Einsatz. Wer den SMS-Service betreibe, sei dagegen noch unklar.