Beas Einstieg in Eclipse verändert die Tools-Welt
Bea Systems unterstützt Eclipse auf eine Art, die keinen Zweifel zulässt: Wer proprietäre Alternativen sucht, muss jetzt zu Sun gehen.
Sein neues Engagement will das Unternehmen neutral sehen und lässt wissen, dass dieses Engagement auf die Arbeit mit Sun über die bestehende Situation hinaus keine Auswirkungen haben soll. So ist bekannt, dass Bea bereits seit einigen Monaten die von Sun Microsystems getriebene Arbeit am Java Community Porcess links liegen gelassen hat und sich, wie Rivera jetzt betonte, schon länger intensiv mit Eclipse beschäftigt.
Der Bea-Manager sagt: “Dieser Schritt bedeutet eine Fortführung unserer Strategie, beide zu unterstützen, die Standard-Community und die Open-Source-Community; auf diese Weise wollen wir die Technik verbessern, Standards entwickeln und somit den Java-Markt als Ganzes stärken.” Der Partnerschaft mit Sun tue dies keinen Abbruch, meint er. Im Gegenteil könne Sun froh sein, dass einer der großen Investoren in Java – er meint Bea Systems – sich anstrenge, Java gegenüber den Alternativen zu stäken. Denn darauf läuft seiner Ansicht nach der Beitritt zu Eclipse schlussendlich hinaus.
Er weist aber neben den Aktivitäten für Service Oriented Architectures und Web Services-Grundlagen darauf hin, dass sich Bea jüngst sehr um die Open-Source-Entwicklungen gekümmert habe. Und als solches gilt eben das Eclipse-Projekt, im Gegensatz zu Suns Ablehnung, Java Open Source zu machen. Eclipse wird vor allem seit dem Tag ‘offen’ genannt, seit vergangenes Jahr der Initiator des Projektes, IBM, das Projekt ausgekoppelt und “zwangsverselbständigt” hatte, auch wenn die Unabhängigkeit weiter angezweifelt wird.
Aber eins ist sicher: Erst seitdem existiert die Community als eigenständiges Gremium, das die Weiterentwicklung von Eclipse-Projekten selbst verantwortet, neue Projekte absegnet und die Arbeit gemeinschaftlich verteilt. Bea ist in der Funktion als Board Member und Strategic Developer hier willkommen, sagt Mike Milkinkovich, Director Eclipse Foundation. Besonders begrüßt er, dass die Bea-Technik mit Eclipse-Bausteinen integriert werde, was den Konvergenzprozess ganz entscheidend prägen werde.
So verweist er auf die neueste Produktstrategie von Bea. Denn unter dem Code-Namen ‘Daybreak’ entwickelt der Softwarekonzern die neueste Version von WebLogic Workshop, einer, laut Bea-Manager Rivera, besonders einfachen und professionellen, integrierten Entwicklerplattform für Unternehmen. Indem sie Eclipse nicht nur unterstütze, sondern auch Eclipse-Plug-ins enthalte und ins Eclipse-Framework für Design-Werkzeuge integriert sei, erwartet Milkinkovich zusammen mit den Bea-Managern Synergien für die Java-Community. Und die hat nun nicht mehr viele Alternativen. Sun dürfte sich aber wie zuvor dem Druck, Java jetzt auch zu öffnen, widersetzen.