Cisco, ursprünglich vor allem im B2B-Geschäft zu Hause, rückt immer näher an die Privatanwender heran. Wie jetzt bekannt wurde, übernimmt der Netzwerkkonzern das US-Unternehmen Scientific-Atlanta, einen Hersteller von TV-Set-Top-Boxen.
Die Vorstände beider Unternehmen haben der Transaktion bereits zugestimmt, das Placet der Behörden und der Aktionäre von Scientific-Atlanta steht noch aus. Cisco zahlt 43 Dollar je Scientific-Atlanta-Aktie. Die Übernahme hat damit einen Gesamtwert von 6,9 Milliarden Dollar. Sie soll im dritten Quartal des Cisco-Finanzjahres 2006 abgeschlossen sein.
Scientific-Atlanta wird Teil der Cisco Routing and Service Provider Technology Group. Die Produkte des Herstellers ergänzten die Angebote der Cisco-Tochter Linksys, hieß es von Unternehmenschef John Chambers. Linksys bietet SOHO-Lösungen (Small Office Home Office) für WLANs und die drahtgebundene Heimvernetzung an.
In Kombination mit der Cisco IP Next Generation Network Architecture entstehe eine leistungsfähige Plattform für die Auslieferung von TV-Diensten und Videos, sagte Chambers. Immer mehr Service Provider setzten auf Triple Play, die gebündelte Lieferung von Digital-TV, Breitband-Internet und Telefondiensten über Kabel. Dabei sei Video ein entscheidender Faktor.
Besonders in den USA sind die Set-Top-Boxen entscheidend dafür, was die Privatanwender auf dem Bildschirm zu sehen bekommen. Nach einem Bericht des Wall Street Journal stehen die Geräte von Scientific-Atlanta in 56 Millionen US-Haushalten. Der Hersteller hat damit einen Marktanteil von etwa 40 Prozent. Größter Kunde von Scientific-Atlanta ist Time Warner.
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