Im langwierigen Streit zwischen der EU und Microsoft fährt die Behörde wieder einmal schwere Geschütze auf. Setzt der Software-Konzern nicht endlich die geforderten Anordnungen um, droht ihm eine tägliche Geldstrafe von rund 2 Millionen Euro.
Bis zum 15. Dezember sollte Microsoft die Konkurrenz mit den versprochenen Informationen versorgen. Im Detail ging es darum, bestimmte Kommunikationsprotokolle zu lizenzieren. Dagegen hatte sich der Hersteller mit Händen und Füßen gewehrt und sogar gegen die EU geklagt.
“Ich habe Microsoft jede Gelegenheit gegeben, die Auflagen zu erfüllen,” sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Nun bleibe der Kommission nichts anderes übrig, als auf diesem Weg zum Ziel zu kommen. Die Kommission stützt sich auf zwei unabhängige Berichte über das Verhalten des Unternehmens. Microsoft hat nun Zeit zur Stellungnahme. Sollte das Unternehmen die Kommission nicht überzeugen, wäre die tägliche Geldbuße die Konsequenz. Die würde aber mit 2 Millionen Euro geringer ausfallen als die im März dieses Jahres noch angedachten 5 Millionen Euro täglich.
2004 hatte die Kommission Microsoft zur Zahlung von 497 Millionen Euro verpflichtet und verlangt, dass der Konzern die Art und Weise ändert, wie er seine Programme in Europa verkauft. Redmond hatte nur zugestimmt, das Betriebssystem Windows ohne die Software Mediaplayer auszuliefern.
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