Metro will mit RFID Millionen sparen
Der Handelskonzern Metro sieht sich mit dem RFID-Engagement auf dem richtigen Weg. Derweil forderten europäische RFID-Organisationen die Regierungen zu mehr RFID-Unterstützung auf.
Metro sei davon überzeugt, dass die flächendeckende Einführung von RFID (Radio Frequency Identification) die Konsumgüterindustrie revolutionieren werde. Das sagte Vorstandschef Hans-Joachim Körber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das Unternehmen testet derzeit zusammen mit 60 Kooperationspartnern im hessischen Rheinberg den RFID-Einsatz.
Ergebnisse einer Studie zeigten, dass Metro mit RFID in Deutschland immense Kosten sparen könne, sagte Körber. Bei den Marken Metro Cash & Carry und Real sowie im Bereich der Metro-Distributionslager könnten mit Hilfe der Funkchips etwa 8,5 Millionen Euro jährlich eingespart werden. Dabei habe die Studie nur zwei der insgesamt elf Prozessschritte der Metro-Lieferkette untersucht.
In Sachen Datenschutz habe Metro einen sogenannten De-Aktivator entwickelt. Die Kunden des Test-Supermarktes in Rheinberg könnten damit die auf den Artikeln angebrachten RFID-Chips unbrauchbar machen. Persönliche Daten der Verbraucher werden auf den Chips nicht gespeichert, so Körber.
Datenschützer hatten im März 2004 dagegen protestiert, dass Metro in Rheinberg Kundenkarten mit RFID-Chips versehen hatte. Nachdem der Bielefelder Verein FoeBUD eine Demonstration organisierte, zog der Handelskonzern die Kundenkarten wieder zurück.
Derweil forderten das im August 2005 gegründete deutsche Informationsforum RFID ( CeBIT Halle 6, Stand H62), das britische UK RFID Centre und die niederländische RFID Platform Nederland die nationalen Regierungen dazu auf, die Erarbeitung weltweit gültiger RFID-Standards sowie die Frequenzplanungen in Europa grenzüberschreitend zu unterstützen. Zudem sollte die europäische RFID-Forschung intensiviert werden, hieß es.