Brüssel reguliert Roaming-Gebühren
Die Europäische Kommission wird in der nächsten Woche die Kosten regulieren, die europäische Mobilfunkbetreiber Reisenden in Rechnung stellen (Roaming).
Das hat das Wall Street Journal vorab erfahren. Danach könnte es zu Roaming-Preissenkungen von bis zu 40 Prozent kommen. Es gebe keinen Grund dafür, dass Kunden im Ausland bis zu fünf Mal höhere Gebühren für den Netzwechsel zu zahlen hätten, als im Inland, hieß es von EU-Sprecher Martin Selmayr.
EU-Kommissarin Viviane Reding werde die Regulierungspläne vorstellen. Experten arbeiteten derzeit noch an den Details. Eine Zustimmung des EU-Parlamentes und der EU-Staaten bis zum Ende des Jahres gelte als sicher.
Vorbild für die Regulierung im Mobilfunk sei der Finanzsektor, sagte Selmayr. Dort habe Brüssel durchgesetzt, dass Bankkunden für Transfers ins Ausland in etwa die gleichen Preise zahlten wie für Transfers im Inland. Der Preis für eine Überweisung ins Ausland sei von bis zu 61 Dollar im Jahr 2001 auf gegenwärtig etwa 1,83 Dollar gesunken.
Die europäischen Roaming-Gebühren sind der Kommission seit längerem ein Dorn im Auge. So hat Brüssel eine Webseite freigeschaltet, auf der die Kosten verglichen werden können. Daraus geht hervor, dass Mobilfunkkunden bei einem Netzwechsel im Inland bis zu 5 Cent pro Minute mehr zahlen. Für einen vierminütigen Anruf aus einem ausländischen Netz wurden dagegen Gebühren von bis zu 13,08 Euro berechnet.