Deshalb haben sich in Dornach bei München zunächst die Komponenten- und Lösungsanbieter zusammengefunden, um Anwendungen zu testen und Kunden die Möglichkeit zu geben, die Lösungen live zu betrachten. Das soll neue Geschäftsmodelle anstoßen.
“Das Ziel der Triple Play Alliance ist es, die weltweite Entwicklung und Verbreitung der Triple-Play-fähigen Netzwerklösungen und -techniken voranzutreiben und dabei gleichzeitig all die Hindernisse beiseite zu räumen, die dem Ausrollen der Technik im Wege stehen könnten”, sagte Ralf Pütz, Sprecher der Triple Play Alliance. Dabei habe die Alliance eine lockere Form der Zusammenarbeit gewählt, um möglichst breite Unterstützung zu erlauben und selbst Firmen die Mitarbeit zu ermöglichen, die untereinander konkurrieren.
Das offene Labor richte sich als Dienstleistung zunächst an Kunden aus dem Serviceprovider, dem Carrier- und Wohnungsbau-Umfeld, die sich mit der neuen Technik vertraut machen wollen, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Sie müssen sich zuerst entscheiden, wie schnell Triple Play sich in Deutschland durchsetzen soll, meinte Pütz.
Neugier auf die Technik
“Mit dem Startschuss für das Labor hat uns eine regelrechte Welle an Interessenten eingeholt, wir sind die nächsten Wochen ausgebaucht”, sagte Pütz. Die Buchenden machten sich dann in Workshops mit “Triple-Play-Technik zum Anfassen” vertraut. Dafür habe die Alliance funktionierende Szenarien gebaut, an denen sich Anwendungen demonstrieren lassen: Vom Outdoor-Switch-Kasten über Kabelrollen und eine Home-Ausrüstung von Kommunikation, die nahezu komplett über den Fernseher läuft, bis hin zum WiFi-fähigen Kranken- oder auch Hotelzimmer und Enterprise-Simulationen sollen die Kunden hier auf kleinem Raum möglichst viele neue Ideen mitnehmen.
Zur Aufgabe als Kompetenzzentrum gehöre aber auch, dass die Partner – bisher sind es neun aus Kabelbau und Kommunikationstechnik – Personal für die Triple-Play-Arbeit abstellen. Gemäß den Zielen der Vereinigung sollen sie als Berater vor Ort sein. Diese Aufklärungsarbeit verläuft ihm zufolge sehr unterschiedlich. “Dabei haben sich die Wohnungsbaugesellschaften als besonders traditionell erwiesen – erst in Norddeutschland sind wir mit unseren Ideen für den Glasfaserausbau und die Zukunft mit Triple Play auf offene Ohren gestoßen”, sagte Pültz.
Technische Avantgarde im hohen Norden
So stellte er eine Zusammenarbeit mit einer Stadtwerke-Ausgründung in Norderstedt – der Kommunikationsfirma Wilhelm.tel – als eines der Prestige-Projekte dar. Hier werde das Fernsehnetz Wohnblock für Wohnblock “mit Triple Play WM-fähig gemacht”, scherzte er. “Der Sinn von Triple Play ist, dass es tatsächlich nur noch ein Kabel, einen Point of Failure, einen Verteilerkasten und einen Stecker für das ganze Haus gibt”, sagte er.
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