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Oracle steigt mit ARIS in den Markt für BPM ein

“Wir wollen unsere ARIS-Plattform zum weltweiten Standard für Prozessmodellierung machen”, sagte Wolfram Jost, Vorstandsmitglied der IDS Scheer, im Gespräch mit silicon.de. “Dabei helfen uns unsere Partner, die SAP beispielsweise und neuerdings auch Oracle.” Abkommen mit Microsoft und Fujitsu Siemens gehen ihm zufolge “lange nicht so tief wie die mit SAP und Oracle” – doch sie nützen der Neutralität der Plattform, die sich für heterogene Systeme besonders gut eignet.

“Wir bieten keine eigene Middleware an, das positioniert uns vor der IBM – Großkunden haben nun mal verschiedene Systeme im Haus teilweise SAP hier und IBM dort, doch IBM setzt den Fokus klar auf IBM-Software, während ARIS mit der Oracle-Anbindung nunmehr über Verbindung zu allen großen Umgebungen verfügt, das bringt uns unserem Ziel, ARIS weltweit zu etablieren, ein großes Stück näher.”

Doch die Partnerschaft geht tief ins Oracle-Portfolio hinein: Damit erweitert der Konzern seine Plattform für Business Process Management (BPM). Als neue Lösung nimmt der Konzern die ‘Business Process Analysis Suite’ (BPA Suite) auf, die komplett auf Basis der ‘ARIS’-Plattform von IDS Scheer aufsetzt. Für die Saarbrückener ergibt sich neben der Partnerschaft mit der SAP für den deutschen und europäischen Markt nun auch eine enge Partnerschaft mit einem US-Konzern, um die Expansion dort voranzutreiben. Und Oracle hat sich zum Ziel gesetzt, nunmehr den gesamten Lebenszyklus von Geschäftsprozessen zu unterstützen, von der Modellierung und Simulation bis hin zur Veröffentlichung und der Optimierung in heterogenen IT-Umgebungen. Weitere Aufgaben für die BPA Suite und den BPEL Process Manager liegen darin, als Grundlage für die Modellierung und Ausführung von Geschäftsprozessen für die für 2008 geplant ‘Fusion Applications’ zu dienen. Die BPA Suite wird ab dem kommenden Herbst verfügbar sein.

Auch das verbucht Wolfram Jost auf der Haben-Seite von IDS Scheer, weil die Neutralität der Plattform gewährleistet sei. “Oracle wollte IDS Scheer als Partner, da die ‘Fusion Application Suite’ bislang keine Lösung für die Integration hatte. ARIS ermöglicht schließlich, fachliche Geschäftsprozesse unabhängig von Oracle zu beschreiben, also aus rein betriebswirtschaftlicher Perspektive – dies kommt der Integrationsaufgabe, die Oracle vor sich hat, entgegen und es nützt den Kunden.”

Ihm zufolge könnten die Prozesse unabhängig in ARIS beschrieben werden und dann mühelos in die Fusion-Middleware, auf der die Applikationen aufsetzen sollen, überführt werden. “Dieser Brückenschlag zwischen Business und IT geht mit ARIS, die Kunden analysieren, beschreiben, optimieren ihre Geschäftsprozesse und haben die Garantie, dass sie sie verwenden und überführen können, unabhängig von der Softwaregrundlage”, sagte Wolfram Jost. Er spricht von einer nahtlosen Umsetzungsmöglichkeit in serviceorientierte Architekturen.

Für IDS Scheer, die am gleichen Tag eine Vertiefung der Partnerschaft mit Oracle-Konkurrent SAP ankündigte, bringt das ihm zufolge nur Vorteile. “Wir hatten noch nie eine so enge Partnerschaft wie mit SAP und das ist unangefochten; doch mit Oracle als Wiederverkäufer öffnen sich nun Türen in den USA, wo Oracle, den Schwerpunkt hat. Daher kommen auch die ersten Kunden aus Nordamerika. Die neue Partnerschaft ist für unsere angestrebte Expansion in die USA sehr nützlich”, sagt der Vorstand.

Silicon-Redaktion

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