Mehr Energie-Effizienz für Linux

Auf Systemen dieser Preisklasse setzen Unternehmen zudem gerne Linux ein. Hier sorgt das Betriebssystem für stabile Umgebungen und brauchbare Performance. Zwar verfügen auch diese vergleichsweise günstigen Server über Stromsparfunktionen, jedoch werden diese von Linux nicht effektiv genutzt. Mit steigenden Energiepreisen wird der Einsatz von Linux im Rechenzentrum daher zu einem Thema, dem immer mehr Interesse zuteil wird. Die Funktion ‘Tickless’ etwa kann ein Linux-System in einen Sparmodus fahren. Das Problem dieser Technologie ist, dass Programme, auch wenn keine Nutzlast gefahren wird, das System mit Routine-Abfragen wieder aufwecken können. Somit fällt auch die Minderung des Stromverbrauchs nur mäßig aus.

Nun setzt die Industrie einige Hoffnung auf das textbasierte Tool PowerTOP von Intel. Das Tool misst über das Aus- und Einschalten den Stromverbrauch einzelner Anwendungen.

“Aktuelle Prozessoren können viel Energie einsparen, wenn sie über längere Perioden hinweg ‘idle’ sind. Das bedeutet längere Batterielaufzeiten oder ein niedrigere Stromrechnung für ein Datenzentrum”, teilt das Projekt mit. Jedoch bestehe ein Linux-System nicht nur aus dem Kernel, und es existierten immer mehrere Stellschrauben. “Es ist nicht so einfach zu sehen, was vor sich geht, und das Resultat ist manchmal von einer optimalen Lösung weit entfernt, was bedeutet, dass eine Menge Strom verbraucht wird.”

In einigen Fällen kann bereits ein blinkender Cursor einer ansonsten untätigen Anwendung das System zur vollen Leistung hochfahren. In anderen Fällen halten jedoch ständige Abfragen das System vom Schlafen ab. So sei es beispielsweise nicht nötig, kritisieren die Entwickler von PowerTOP, dass der X-Server alle fünf Sekunden abfragt, ob ein Programm den X-Screen-Saver unterstützt. Inzwischen berichten freiwillige Entwickler solche Fehler nicht mehr nur an PowerTOP, sondern bringen ihre Verbesserungsvorschläge direkt bei den entsprechenden Projekten ein.

PowerTOP entwickelt jedoch auch so genannte Kernel-Patches. Ein Beispiel ist der Support des Linux-Kernel für High Precision Event Timer (HPET), eine Technologie, die längere Ruhephasen des Systems ermöglicht. Der Patch für HPET werde derzeit durch den Kernel-Entwickler Andrew Morton geprüft und könnte in eine der nächsten Versionen des Betriebsystem-Kerns integriert werden. Das nächste Ziel der Entwickler ist, das Tool PowerTOP mit einer Monitoring-Funktion zu erweitern, die Zugriffe auf die Festplatte analysieren kann.

Silicon-Redaktion

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